Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

ter eine Ziegelei und ein Gehöft, wo wir in Reserve auf dem 
Boden lang ausgestreckt liegen blieben und die Dinge abwarte¬ 
ten, die nun kommen sollten. 
Um 6 Uhr früh fing unsere schwere Artillerie die feindlichen 
Stellungen zu beschießen an, da hättet Ihr hören können, wie 
pfeifend und dröhnend die Geschosse hoch über den Köpfen 
hinwegsausten. Nun setzte auch das Jnfanteriefeuer ein, und 
der Sturmangriff wurde von uns durchgeführt. Wir hörten 
natürlich nichts als Schießen, und der Angriff soll an diesem 
Tage nicht gelungen sein. Die Engländer, denen wir hier 
gegenüberstanden, sind zusammengetrommeltes Gesindel, Ver¬ 
brecher, die bezahlt werden. Die Kerle müssen sogar unsere 
Lager entdeckt haben, denn wir erhielten von der Flanke ein 
derart lebhaftes Jnfanteriefeuer, daß uns die Kugeln nur so 
knapp über den Köpfen hinwegsauften. Auch Granatfeuer er¬ 
hielten wir und so gut eingestellt, daß die Granaten nur wenige 
Schritte vor uns einschlugen. Die Einstellung wurde immer 
besser. Eine Granate schlug zwei Schritte links seitwärts 
von mir ein, grub ein einen halben Meter tiefes Loch in den 
Erdboden, ohne irgendwelchen Schaden zuzufügen. Gut warö, 
daß das Erdreich weich war, widrigenfalls es schon um unS 
geschehen wäre. „Na, da hast du aber ,Schwein' gehabt," 
hörte ich allgemein sagen und sich gegenseitig erzählen. Für 
den Moment war ich allerdings ganz betäubt. Der Schmutz 
und die durch die Explosion herumfliegenden Splitter sausten 
auf unsere Rücken nieder. Man zog uns zurück, damit es nicht 
nutzlos Menschenleben koste. Das Gehöft wurde von uns in 
Brand geschossen, und es gab trotzdem viele Leichen. Hun¬ 
dert Meter weiter rückwärts verblieben wir den ganzen Tag. 
Am Abend des 27. Oktober brachen wir auf, stürmten gegen 
die Engländer bis auf 1002 Meter vor den Feind, um Schüt- 
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