Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Feind schlich sich aber trotzdem näher zu uns heran bis auf et¬ 
wa 250 Meter und gab uns ein mörderisches Feuer, denn sie 
wußten, daß außer einigen Patrouillen keine Infanterie mehr 
vorne war. Unser Schutzschild zeigte bald über 120 Tref¬ 
fer. Die Kugeln schwirrten wie wahnsinnig um uns, und 
wir mußten uns in unsere Unterstände flüchten. Unser Ober¬ 
leutnant gab, als die Munition bereits verfeuert war, den Be¬ 
fehl, daß alles in den Schützengraben zurückzugehen habe. Wir 
alle kamen mit heiler Haut kriechend im Schützengraben der 
Grenadiere an. Hier ruhten wir uns eine zeitlang auö und 
zogen uns dann in eine weiter zurückgelegene Farm zurück. 
Dort erhielten wir Brot und Büchsensleisch, aber keinem 
wollte eö richtig schmecken, denn eS war uns etwas peinliches, 
zu sehen, wie die Geschütze alleine und verlassen waren und 
vielleicht gar den Engländern in die Hände fielen. Das Ver¬ 
lassen der Geschütze mußten wir notgedrungen machen, doch 
gaben wir diese noch nicht für verloren. Wir verhinderten 
das Schießen durch dritte Hand. Aufregende Stunden wa¬ 
ren für uns eingetreten, und wir machten uns Pläne, wie wir 
die Fahrzeuge wohl wieder holen könnten. Sofort nach Ein¬ 
bruch der Dunkelheit begaben sich einige Kanoniere zu den 
Geschützen und machten diese marschfähig. Die übrige Be¬ 
dienung schlich sich um 6 Uhr 15 nach, ebenso nahmen wir eine 
Anzahl Grenadiere mit, denn alleine konnten wir in dem tie¬ 
fen Boden die Geschütze nicht rasch genug vorwärts bringen. 
Um 6 Uhr 35 sollte gemeinsam abgefahren werden, und un¬ 
sere Haubitzen hatten Befehl, um diese Zeit zu schießen, da¬ 
mit den Engländern das Beobachten erschwert würde. Alles 
gelang uns gut, und mit äußerster Ruhe verrichteten wir den 
uns wohlgelungenen Schwabenstreich. Unsere Protzen kamen 
gerade zur rechten Zeit zur Farm zum Aufprotzen. Bei den 
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