Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Drei Mann, ein kurzer Griff an ihre Kehle, ein kurzer Stoß, 
und nichts verrät ihr Verschwinden. Da tauchen erste Linien 
auf. Jetzt sind es noch 400 Meter — 350 Meter — 300 Me¬ 
ter, ein Befehl, die Hölle bricht los. Was die Hand nur la¬ 
den kann, geht raus aus dem Lauf. Die Maschinengewehre 
schnarren — entsetzliches Wehgeschrei und Wimmern durch¬ 
dringt die Luft! Hunderte von Körpern wälzen sich vor uns. 
Fortgemäht — das ist der richtige Ausdruck — werden die 
Franzosen. Dann flutet die große Masse zurück. „Wir ha¬ 
ben gut gearbeitet," meint nach einer Stunde Exzellenz. Der 
Schreck und die Ueberraschung war für die Herren zu groß. 
Für heute Nacht haben wir Ruhe, d. h. nur für die Nacht. 
Von wegen am anderen Tag, darüber sollten wir noch eines 
Besseren belehrt werden. Um 4 Uhr des Morgens legten wir 
uns auf unsere Daunen und schliefen bis 7 Uhr. Verluste 
hatten wir nur 35 Mann Verwundete. Wir haben so im 
Durchschnitt jeder 185 Patronen verknallt. Heute Morgen 
übersahen wir den nächtlichen Kampf. Der Gegner hat schwer 
gelitten, und wir haben keine Zeit, die französischen Verwunde¬ 
ten aufzusuchen. Der Gegner kann einen zweiten Versuch 
machen, und bis dahin müssen wir uns verschanzt haben. Es 
sollte anders kommen. Kaum waren wir bei unseren Pferden 
angelangt, als unsere Posten kopfüber herbeistürzten: die große 
französische Kavalleriemasse bewege sich auf Hazebrouck, unserer 
Stellung, zu. Kavallerie, hurra, das gibt eine Attacke! Die 
Gesichter glänzten vor Freude. Das Reiterherz schlug un¬ 
term Rock. Sattelgurte festschnallen, Riemenzeug nachsehen, 
die Schwadron aufmarschieren! Es war ein herrlicher An¬ 
blick, unsere Reitermaffen kampfbereit aufmarschieren zu sehen. 
Die Sonne wagte sich ein bißchen hervor und glitzerte auf den 
Tausenden von Lanzenspitzen. Säbel heraus! Am Faustrie- 
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