Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

in St. Cyr oder sonstwo und könnte mich als Gefangener 
ausruhen. Es wurde immer ekelhafter. Etwa 80 Radfahrer 
(in Zivil) kamen hinter uns her. Immer Stechtrab über 
Straßenpflaster. Die Sonne als einzigen Orientierungs¬ 
punkt. Gott fei Dank nähern wir uns dem Ausgang. Jetzt 
heißt'S die Bande los werden. Auf Französisch: „Ich glaube, 
daß es hier gleich ein Gefecht geben wird. Seht Euch vor!" 
Und dabei hätte ich den Lümmels am liebsten die Lanze durch 
die Brust gestoßen. Da sind wir draußen. 
Nun an einer Kneipe ein bißchen absitzen. Den armen 
Kerl hatte ich im Feuer verbunden und nun rasch mit einem 
Verbandpäckchen den Verband erneuert: Pferdebeschlagen und 
etwas essen. Der ganze Ritt hin und her dauerte zwei Stun¬ 
den; das war eine tüchtige Nervenanftrengung, doch sollte es 
die nächsten Tage noch besser werden. Nun hieß es: die Di¬ 
vision finden; ich wußte, wohin sie ungefähr reiten wollte. 
Mit der eben untergehenden Sonne stellte ich die Richtung 
fest, und nun ging's nach Norden. „Du wirst dann eine Stra¬ 
ße kreuzen, auf der viel Pferdemist liegt." Nach dreiviertel 
Stunden fand ich sie auch. „Sind hier Truppen durchgekom¬ 
men?" „Ja! 3000, 6000, 200 000. Vor drei Stunden, 
fünf Stunden." Also die verschiedensten Angaben, nun im¬ 
mer weiter, setzt mußten wir sie erreichen. In IV2 Stunden 
hatten wir sie auch, W. mit seiner Schwadron. Nun aber 
abgesessen und ausgeruht. Das Regiment war vorne und 
säuberte das Gelände. Nun ging's über Linselles, Warne¬ 
ton nach Deülemont, wo wir die Nacht vom 5. auf 6. blie¬ 
ben. 
Es beginnt wieder eine Periode großer Märsche. 
9. Oktober: Frühmorgens raus nach Merris; dort lagen 
wir sechs Stunden, gingen wieder vor auf Vierhouk, wo wir 
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