Volltext: Zeitungsberichte und Prämiierungsliste I. Österreichischen Polizeihunde-Ausstellung auf der Straßerau

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fanden, ab und zu ihr Auge zu üben, war das einzig 
störende der ganzen Ausstellüng. Mitten im Plane, unier 
dem roten Gartenschirme saß der Allgewaltige mit seinem 
Stabe, um über das Wohl uͤnd Wehe der Schäferleute zu 
richten, nämlich Herr Otto Frie der ich aus Mittelbe x⸗ 
bach, und er richtete mit Geduld und Umsicht die langen, 
langen Reihen, die immer und immer wieder im Ringel— 
ringelreihentanz sich um den einen Mittelpunkt bewegten. 
Und wiederum muß man die Aufopferung dieser Hunde— 
freunde bewundern. Aeltere Herren, zarte Damen, Jung— 
fräuleins, kaum dem Kindesalter entwachsen, ziehen im 
Sonnenbrand in gleicher Bewegung, in den verschiedensten 
Gangarten vorüber, dabei immer ihr Tier beobachtend, um 
es mit allen Mitteln bei guter Laune zu erhallen, denn 
nur nicht schlapp werden, immer sich in bester Kondition 
zeigen, ist das ängstliche Bestreben, von dem die Beurteilung 
nach Meinung der Hundeleute abhängt. Und so Richter und 
Aussteller, beide bringen sie eine Summe von Selbstverleug— 
nung, auf, um derenthalben man sie bewundern muß. Die 
Anzahl der Dobermänner und Airedales ist geringer, die 
Herren Richter Volkaus Gießen und Kriminal—⸗ 
kommissär Götz aus Mümschen sind früher fertig. Die 
Rottweiler sind gar nur vier „Mann“ hoch eingerüdt, aber 
in welcher Güte! Auch sie werden von Herrn Götz ge— 
richtet. Nach und nach kommt mehr Ruhe in das Ameisen— 
gewimmel. Die Sonne ist höher gestiegen, der Besuch wird 
stärker in ganz erfreulicher Weise, denn vormtttags kommen 
die Anhänger, die Hundefreunde und die Kenner und auch 
da zeigt es sich, daß Linz mehr davon besitzt, als immet 
angenommen wird. Natürlich sind auch viele Neugierige 
dabei, welche die Vorführung lockt. Der Hunger meldet sich, 
die heißen Würstel treten in Aktion (Pardon!), der weite 
Platz füllt sich mit distinguiertem Publikum, Vorbereitungen 
zur Vorführung werden getroffen, alles sichert sich einen 
möglichst günstigen Platz, die Vorführung beginnt. Auch 
hier muß man die Schwierigkeiten hervorheben, mit welchen 
die Führer zu kämpfen hatten. Ein rassereiner Hund ist 
immer nervös, da nur die Nerventätigkeit den Hund zu 
Höchstleistungen befähigt, die Nase muß empfindlich sein— 
um ihn als Spürhund brauchbar zu machen. Aber selbst ein 
ruhiges Gemüt wäre durch Eisenbahnfahrt, fremde Um— 
gebung, dem, Aufenthalt und dem Gebelle in den Boxen 
aus dem Gleichgewichte gekommen. Dazu wäre zu rechnen, 
daß der Platz vorher von hunderten Menschen betreten
	        
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