Volltext: Ein Garstener Rationarium

Separatabdruck aus „Studien und Mitteilungen" Jahrg. XXIV. 
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Ein Garstener Rationarium. 
Von Dr. Konfad Schiffmann. 
Ist es bei dem Umstände, daß bis in die neuere Zeit herein 
die Geschichte eines Landes mit den Schicksalen der Klöster enge 
zusammenhing, eine dankenswerte Aufgabe der letzteren, die Be¬ 
strebungen und Ereignisse, die das eigene Haus betreffen, zum 
Gegenstande eindringenden Studiums zu machen, so ist es doch 
andererseits an der Zeit, auch den aufgehobenen Stiften ein regeres 
Augenmerk zuzuwenden als es bisher geschehen ist. 
Arbeiten, die der inneren Geschichte eines solchen Hauses 
liebevoll bis ins Detail nachgehen, finden in sonstigen historischen 
Zeitschriften nicht leicht Aufnahme, weil eben dieses Detail nur 
einen sehr kleinen Leserkreis zu interessieren vermag. 
Für derartige Bausteinchen sind daher die „Studien" das 
richtige Archiv. Möchten nur in der Folge mehr Arbeiter er¬ 
stehen, die mitbauen helfen an dem gewaltigen Bau der heimat¬ 
lichen Kulturgeschichte, die ja, was das Mittelalter angeht, aufs 
innigste mit den Klöstern verwachsen ist. 
Der Verfasser dieser Zeilen will gleich mit gutem Beispiele 
vorangehen, indem er den Lesern dieser Zeitschrift wieder ein 
bisher unbeachtetes kleines Denkmal der Gewissenhaftigkeit vor¬ 
zulegen sich erlaubt. 
Der Kodex Ce I 6 der Bibliotheca publica in Linz a. D. 
stammt aus dem 1107 gegründeten, 1787 aufgehobenen Bene¬ 
diktinerstifte Garsten und enthält „Vitae ss. apostolorum et s. 
Othmari abb." 
Auf der Innenseite des hinteren Deckels ist ein Einkünfte- 
und Ausgabenverzeichnis von einer Hand des 13. Jahrhunderts 
eingetragen. 
Dieses Rationarium, wie wir es kurz nennen wollen, stammt 
jedenfalls von einem Cellerarius des Stiftes und ist deshalb
	        
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