Volltext: Vormarsch

15. 
Regimentsbefehl: Feind ist auf Paris abgezogen. 
Abmarsch wider die Ostfront der Festung wie gestern 
befohlen. 
Also doch. 
Schon in frühester Dämmerung sind wir aus dem 
Marsche. Es ist eben hell geworden, da ziehen wir — zum 
vierten Male — durch die Allee der zusammengeschosse¬ 
nen Pferde. Der Leichengestank ist nachgerade grauen¬ 
voll. Die Kadaver sind zu scheußlichen Ballons auf¬ 
gequollen. Ich fühle, wie mein Magen sich umkrem¬ 
pelt. Es wird ein Unglück geben. Zum Glück entsinn' 
ich mich, daß ich in irgendeiner Tasche noch ein ver¬ 
gessenes Päckchen Schokolade bei mir Hab'. Ich stopfe 
mir besinnungslos Schokolade in den ausgehungerten 
Magen. Ich komme wieder zu mir, kann mich auf dem 
Pferde halten. 
Ein endloser, grimmiger Marschtag, Nerven und Kno¬ 
chen bekommen den Rest. 
Es geht durch La-Ferts-Gaucher, es geht zurück über 
den Grand-Morin. Es geht bergauf ... und in Grand- 
Dvucy rasten wir an der gleichen Stelle, an der wir vor 
drei Tagen — vor nur drei Tagen! — schon einmal zu 
Mittag gespeist. Wieder wird die befohlene Rast von zwei 
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