Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

lich bei dieser blödsinnigen Schießerei, die Schufte? Es 
tut ihnen ja niemand was. Wupp! das war ein Blind¬ 
gänger. Wupp! noch einer. Einen Dreck von Munition 
haben sich die Schufte aufhängen lassen! Ob wohl unsere 
Artillerie überhaupt noch existiert? Eine Gemeinheit, 
einen hier vorn sitzenzulassen und überhaupt nicht mehr 
mitzutun. Wenn ich nun verwundet würde, wie käm' 
ich zum Verbandplatz? Müßte hier liegenbleiben, bis 
die Schweine sich ausgefunkt haben. Der Roßberg macht 
wieder immerfort Witze: Prachtjunge, muß ihn zum 
Kreuz eingeben. Pardauz! das sitzt aber drin!! Hallo: 
einer von euch verwundet? Rein, Herr Hauptmann, alles 
„kalte" Kugeln. Ich wollt' euch auch! Ob mir Weise 
wohl heut nacht meinen Umhang 'rausbringt? Es taut 
schon mächtig. Vielleicht wird's doch noch mal Nacht. 
Pfui Spinne, es schuddert einem doch eigentlich schon 
toll in die Knochen. Wupp! wieder 'n Blindgänger: zwei 
Schritt von uns in den Chausseedamm: wenn der scharf 
gewesen wäre —! Kinder, macht nich so 'ne Stielaugen, 
es ist alles halb so schlimm, sie treffen ja doch nicht dahin, 
wo wir sind. 
Auch diesmal wieder kommt endlich, endlich doch die 
erlösende Finsternis. Noch einen letzten Feuerkoller kriegt 
der Feind: alle seine Rohre spucken noch einmal Haß und 
Wut und Grauen: dann ist's plötzlich alle. Stumm — 
friedvoll. Kaum ist's wieder geheuer im Gelände, da 
kommen auch schon Befehle: 
Erstens: Bataillone richten sich in ihrer Stellung zu 
hartnäckiger Verteidigung ein. Zweitens: Horchpatrouillen 
vorzutreiben mit Zündhölzern und großen Strohbündeln 
versehen; im Fall eines mit Bestimmtheit erkannten 
feindlichen Angriffs — anzünden! Feuersignal! 
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