Volltext: Vormarsch

tagen in guten Quartieren, und dann meinetwegen mal 
wieder ein srischfröhlicher Schlachttag. Wie anders nun... 
Fast einen Monat standen wir in Feindesland, und 
während dieses Monats hatten wir auf unfern Beinen 
den Marsch aus der Gegend von Neuß bis südöstlich Paris 
gemacht — ohne Rast und Ruh. Wir waren fertig ... 
und staunten oft genug, daß wir noch weiter konnten. 
Wie manchen Kilometer hat? ich schon in den letzten 
Tagen — zu Fuß machen müssen ... so übermüdet, daß 
ich, sowie ich den Gaul bestieg, sofort einschlief und in 
Gefahr kam, herunterzukollern ... Wie manche sorgen¬ 
volle Zwiesprache mit Ahlert wegen der Stiesel der Leute. 
Kaum ein Paar, das noch hie und dort einen Nagel auf¬ 
wies. Die Sohlen papierdünn. Noch ein paar Marsch¬ 
tage, und meine Grenadiere würden barfuß laufen. 
Heut überfiel uns beim Frühstück ein seltsamer Befehl, 
der wieder mächtig an unfern hartgeprüsten Nerven 
zerrte. 
„Das Regiment sammelt sich um sieben Uhr vormittags 
in der Mulde nördlich Sancy mit Front nach Norden —" 
Nach — Norden?! also im Kehrt? Kurios ... 
„Wir werden auf dem Weitermarsch einige der Ort¬ 
schaften, die wir bereits einmal durchschritten haben, aufs 
neue berühren. Die Mannschaften sind darüber zu be¬ 
lehren, daß die ferneren Bewegungen des Korps keines¬ 
wegs einen Rückzug darstellen, daß vielmehr nach Nieder¬ 
werfung des uns im Süden gegenüberstehenden Feindes 
die erste Armee gegen die Ostfront von Paris vorrücken 
wird zur Beobachtung gegen feindliche Unternehmungen 
aus der Stadt." 
Wunderlich. Wunderlich. 
Also zunächst: zu spät kommen zum Einmarsch in Paris 
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