Volltext: Dr. Adolf Dürrnberger

L XVIII 
Dürrnbergers kluge Führung, sein milder Sinn, sein humane» 
Wesen, welches mit den Formen des Weltmannes den Ernst 
wissenschaftlichen Denkens verband, gehörte dazu, um alle die 
Stürme zu beschwören, welche das kühne Unternehmen, das 
patriotische Opferwilligkeit und echt oberösterreichische Zähigkeit 
erdacht und durchgeführt hat, bedrohten und nicht einmal in die 
Gefahr gebracht haben, zu zerschellen, ehe es seine kostbare Fracht, 
die Producte heimischer Naturkräfte, heimischen Gewerbefleisses und 
heimischen Kunstsinnes, die Denkmäler obderennsischer Geschichte 
und obderennsischer Cultur im sicheren Hafen geborgen hatte. 
Dr. Dürrnbergers muss gedacht werden, werden jene Männer 
genannt, deren Verdienst es ist, dass dies schöne Haus und sein 
bedeutender Inhalt noch heute als. eine Frucht freiwilliger Opfer, 
individuellen Geistes und bürgerlicher Tüchtigkeit das Lob seiner 
Gründer verkündet und dass nicht bureaukratische Engherzigkeit 
die Schwingen selbstherrlicher Schaffensfreude vorzeitig gelähmt hat. 
Wer Dr. Dürrnbergers Verdienste um das Museum vollauf 
würdigen will, der lese seine Festrede, die er im Jahre 1883 im 
städtischen Redoutensaale zu Linz zur Feier des 50jährigen Be 
standes des Instituts gehalten hat, der lese die Feuilletons, welche 
er in den Spalten der Linzer „Tages-Post“ vom 24. October, 30. No 
vember und 14. December des Jahres 1886 über den an der Stirn 
front und den beiden Seitenfronten des Hauses prangenden 
Kolossalfries veröffentlicht hat, oder jene fein ciselierte, von Humor 
sprühende Darstellung der Bauführung, mit welcher er das Andenken 
an die feierliche Eröffnung des Hauses am 29. Mai 1895 durch 
Se. Majestät den Kaiser, gleichfalls in der Linzer „Tages-Post“ r 
gefeiert hat. 
Nicht als ob diese Kinder seiner Muse den Zweck hätten,, 
seine Verdienste um das Museum ins rechte Licht zu setzen! 
Dies entsprach nicht seiner noblen, feinfühligen Natur und 
Denkungsweise. 
Die Jubiläumsrede enthält kein Wort über Dr. Dürrnberger» 
Thätigkeit, in der gedachten Baugeschichtserzählung hält er sein; 
eigenes Wirken absichtlich im Hintergründe, und nur zwischen den 
Zeilen ist zu lesen, dass der Fleiss der anderen auch ihm etwas 
zu thun übrig liess. Und doch sind gerade diese beiden Aufsätze 
das beste Zeugnis für ihres Verfassers Verdienste! 
Wer so tief in die Bedeutung eines der Geschichte der 
Heimat dienenden Institutes eingedrungen ist, wem die Begeisterung 
für die Heimat so schöne und warm empfundene Worte auf die
	        
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