Volltext: Steyr (2 / 1913)

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Sonderabdruck 
aus „Österreichische Zeitschrift für Bibliothekswesen“, 
I. Jahrgang, Heft 2/3, 1913. 
MITTEILUNGEN ZUR GESCHICHTE DES BUCHDRUCKES IN 
ÖSTERREICH. 
II. STEYR. 
Von Dr. Konrad Schiffmann in Linz. 
B. Dudik, Geschichtliche Entwicklung des Buchdrucks in Mähren 
vom Jahre 1486 bis 1621 (Brünn 1879), sagt S. 27, Balthasar Hub 
mayr sei in Begleitung des Buchdruckers Simprecht Sorg, genannt 
Froschauer, aus Zürich im Juni 1526 mit einer kompletten Druckerei 
aus Steyr, wo er sich in der letzten Zeit aufgehalten habe, nach 
Nikolsburg gekommen. 
Diese für die Geschichte des Buchdruckes in Oberösterreich 
belangreiche Notiz, 1 ) die bisher nach dieser Richtung hin keine Be 
achtung gefunden hat, verdient eine nähere Prüfung. 
Balthasar Hubmayr, der bedeutendste unter den österreichi 
schen Wiedertäufern, war am 5. Dezember 1525 vor der Verfolgung 
Ferdinands aus Waldshut geflohen 2 ) und hatte sich zunächst nach 
Zürich und sodann über Augsburg und Regensburg nach Öster 
reich begeben, um endlich bei der Täufergemeinde in Steyr Schutz 
zu finden. A. Nicoladoni bemerkt dazu in seiner Schrift „Johannes 
Bünderlin von Linz und die Öberösterreichischen Täufer gemeinden 
in den Jahren 1525—1531“ (Berlin 1893) S. 25; „Daß dies, wie 
Beda Dudik annimmt, bereits im Jahre 1525 geschehen sei, und daß 
er bereits in diesem Jahre Bücher in Steyr gedruckt habe, läßt sich 
allerdings nicht halten, denn Balthasar Hubmayrs zweite Flucht aus 
Waldshut fällt erst auf den 5. Dezember 1525; doch ist Hubmayr, 
J ) Erwähnt von A. Czerny, Die Anfänge der Reformation in der Stadt 
Steyr 1520—1527, S. 43 n. Anm. 2. 
2 ) Das für unsere Untersuchung wichtige Datum hat J. Loserth, Die Stadt 
Waldshut und die vorderösterreichische Regierung in den Jahren 1523—1526 
(Archiv für österr. Gesch., Bd. 17, 1. Hälfte, S. 85) festgestellt.
	        
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