Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

54 
s. Kapitel 
Lreuzerkrieg, Kolonien und Blockade 
Anfang November 1014 lief durch sämtliche Kabel der Welt eine 
Nachricht ganz besonderer Art und gelangte auch nach Deutschland. 
Ein deutsches Kreuzergeschwader unter dem Vizeadmiral Graf von 
Spee habe an der Westküste von (Lhile, nicht weit von Valparaiso 
entfernt, etwa auf der Höhe von Loronel ein englisches Geschwader 
angegriffen. Die Seeschlacht war kurz und heiß. Die beiden eng 
lischen großen Kreuzer „Good Hope" und „Monmouth" sanken Ln die 
Tiefe. Der kleine Kreuzer „Glasgow" entkam mit dem Hilfskreuzer 
„Otranto" schwerbeschädigt im Schutze der Nacht. 
Die Engländer hatten eine empfindliche Schlappe erlitten. Deutsch 
land jubelte. Dann vernahm man einen Monat lang nichts mehr. 
Die Ereignisse des Landkrieges fesselten das Interesse. 
Im Dezember kam es, wie es kommen mußte. Abermals spielten 
die Kabel. Eine neue Schlacht. Diesmal auf der östlichen Seite von 
Südamerika, hart östlich der Falklandinseln. 
Vizeadmiral Graf von Spee will Port William, den britischen 
Flottenstützpunkt auf den Falklandinseln, zerstören! Frühmorgens am 
s. Dezember steuern die deutschen Schiffe Port William an. Zwischen 
acht und neun Uhr sichten „Gneisenau" und „Nürnberg" den Hafen- 
leuchtturm und erkennen im Innern des Hafens englische Kriegsschiffe. 
Um elf Uhr vereinigt sich das deutsche Geschwader südöstlich von 
Port William. Jetzt können die Deutschen das Auslaufen von acht 
großen Schiffen beobachten. Zwei von ihnen werden als Schlacht 
kreuzer erkannt. 
Es ist zu spät, um sich dem Feind durch ein Manöver zu ent 
ziehen. wenige Minuten vor ein Uhr eröffnet „Inflexible" auf sech 
zehn Kilometer Entfernung das Feuer. Kurz darauf brüllen auch die 
panzertürme des „Invincible". 
Graf Spee weiß, daß die Stunde seines Geschwaders geschlagen 
hat. Sowohl an Schnelligkeit wie an Kaliber sind die Engländer ihm 
weit überlegen. 
Kurz nach vier Uhr, nach zweieinhalbstündigem Gefecht, sinkt das 
deutsche Flaggschiff „Scharnhorst" mit wehender Kriegsflagge. Nie 
mand wird gerettet. Auch der Admiral stirbt. Um einhalb sechs Uhr 
kentert die todwunde „Gneisenau". „Leipzig" und „Nürnberg" er 
liegen der Übermacht und schließen sich dem Todesreigen der großen 
Kreuzer an. 
Der kleine Kreuzer „Dresden" entrinnt den Verfolgern. Ein 
Vierteljahr irrt er ruhelos und verfolgt im Stillen Ozean umher.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.