Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

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noch keines deutschen Soldaten Stiefel den Boden Frankreichs „be 
schmutzt" hat, muß es unzweifelhaft gelingen. 
Am r). September tritt die „aruiee de poursuite" den Vormarsch 
an, und Ioffre sendet triumphierende Telegramme nach Paris. 
Aber was ist das; General Lastelnau meldet, daß er zwischen Ba- 
paume und Roye auf den Feind gestoßen ist und sich zum Kampf ent 
wickelt. Ioffre wird unruhig. 
Am Abend meldet Lastelnau, daß er schwere Verluste hat. Er ist 
auf seiner ganzen Front in heftige Kämpfe verwickelt und gelangt 
nicht einen einzigen Schritt über die erreichte Linie hinaus. 
welche neuen deutschen Truppen stehen hier vor Lastelnau; 
Moltke hatte die Verlegung des größten Teiles der 6. Armee des 
bayerischen Kronprinzen von Lothringen nach dem rechten Flügel 
schon eingeleitet. Falkenhayn beschleunigt die Bewegung bis aufs 
äußerste. Beide, Ioffre und Falkenhayn, begraben an der Somme 
eine kühne Hoffnung. Dennoch hält jeder an seinem Plan fest. Die 
Lage zwingt dazu. Man muß noch weiter nach Norden ausholen. 
westlich Arras versammelt Ioffre abermals eine neue Armee. 
Ihr Führer ist der General Maudhuy. Zwischen Bethune und Arras, 
die berühmte Lorettohöhe im Zentrum, trifft Maudhuy mit dem 
rechten Flügel der 6. deutschen Armee zusammen, die eben gerade zur 
Überflügelung angesetzt ist. wild ist der Streit um Notre Dame de 
Lorette. 
Abermals steht die Westfront, um hundert Kilometer nach Norden 
verlängert. Zweimal ist den Deutschen Ioffre zuvorgekommen. 
Es handelt sich jetzt um die Entscheidung der Frage, ob die Deut 
schen in Flandern eine Basis für ihre Unterseeboote bekommen oder 
nicht. 
England spürt, es geht hier um sein Leben. Zwischen Ioffre und 
French entstehen heftige Zerwürfnisse. French hat nicht die geringste 
Neigung, die englische Expeditionsarmee an der Aisne verbluten zu 
lassen, während den Deutschen die belgische Küste ohne Schwertstreich 
in die Hände fällt. 
In diese Erörterung trifft die Nachricht vom Fall Antwerpens 
wie ein Hammerschlag. Schon eilen die deutschen Divisionen in Ge 
waltmärschen auf Ostende. Da gibt Ioffre nach. Die Engländer ver 
lassen eiligst die Äisnefront und sammeln sich ostwärts Boulogne bei 
Hazebrouck. Es gelingt French gerade noch, östlich Dünkirchen die 
von Antwerpen herbeigeeilten Belgier in seinen Reihen aufzufangen. 
An deren Fersen hängen schon die Regimenter Beselers. 
Das Meer gebietet Halt. Der Gedanke der nördlichen Umfassung 
hat sich ausgelaufen. Eine schmale Unterseebootbasis ist gerade noch
	        
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