Volltext: Der Krieg

Das ,@neutrale“ Belgien / Antwerpen 45 
  
târiſche Festigung gedrungen. Erſt im Jahre 1909 war die 
allgemeine Wehrpflicht eingeführt worden, aber der Frie- 
densſtand des szeeres auf nur 42 s800 Mann feſtgesetzt. Das 
neue Weehrgesetz vom 1. Oktober 1913 beſtimmte mindeſtens 
die Hälfte aller Wehrpflichtigen zur jährlichen Einſtellung. 
Die Geſamtzahl der Wehrpflichtigen belief sich auf jährlich 
65 000 Mann. Die aktive Dienſtzeit iſt 15 Monate bei den 
Fußtruppen, 21 bei der fahrenden Artillerie, 24 bei den rei- 
tenden Truppen. Außerdem können längere Dienſtverpflich- 
tungen eingegangen werden und Freiwillige vom 18. Lebens- 
jahr an eintreten. Das Feldheer sollte nach dem Etat Ende 
19153 2670 Offiziere, 98 7727 Mann und 35312 Geſchütze um- 
faſſen; die Feſtungs- und Ersatztruppen 3700 Offiziere, 
45 000 anwesende und 137 000 beurlaubte Mannſchaften be- 
tragen — insgesamt sollten 280 000 Mann aufgebracht wer- 
den können. Da aber das neue Wehrgesetz erſt mit Ende 
des Jahres 1915 seine volle Wirkung erreicht hätte, kann 
das belgiſche Feldheer kaum mehr als 70 000 Mann ſtark sein. 
Das KBönigreich, seiner Schwäche ſich wohl bewußt, und 
Frankreich, sein Beſchützer und höchſt eigennütziger Freund, 
rechnete ſtets für den Kriegsfall mit einem engliſchen Hilfs- 
korps, und setzte seine größte Zuversicht auf das Feſtungs- 
dreieck Antwerpen, Lüttich und Namur. Die beiden letzteren 
Städte, ohne Umwallung, die nur die Entwicklung der Ge- 
meinweſen hindere, wie man sagte, und genügend geſchützt 
durch die Forts mit ihren weittragenden Geſchützen, wie man 
glaubte, umgab seit sechs Jahren ein Kranz moderner Fe- 
ſtungen. Aber sie zeugen heute nur noch von dem vollen Sieg 
der Geſchoßwirkung in dem fortwährenden Kampf mit der 
Befeſtigung. 
xk b 
n 
Antwerpen, Stütze der Kontinentalſperre und Baſis für 
einen Angriff gegen England, war nach Napoleons Wort 
 
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.