Volltext: Das Martyrologium

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Er erscheint auf den Altären als Pilger mit einer offenen Wunde 
am entblößten Schenkel, die zeitweilig von einem treuen Hunde 
beleckt nrird. 
St? Anna, Mutter der heiligen Gottesgebärerin Maria. 
Deren Ehe mit ihrem Manne Joachim, einem angesehenen und 
frommen Patriarchen zu Nazareth aus dem Stamme Juda, war 
lange unfruchtbar geblieben; nach langem inständigen Flehen ward 
ihr Gebet erhört, und zu ihrer größten Freude wurde aus ihrem 
'heiligen Schöße, als ohne Makel der Erbsünde empfangen, die 
Tochter Maria geboren, welche dem Versprechen gemäß, auch 
dem Herrn geweiht und geheiliget wurde. 
Maria, d. i. die Erhöhte, war von Gott vor allen ihres Ge- 
schlechtes auserwählt und gewürdiget, die Mutter seines Sohnes, 
Des Heilandes Jesu Christi, zu werden. Zu allen Zeiten ward auch 
der hl. Anna eine hohe Verehrung zntheil, und sie wurde und wird 
besonders von Müttern als Schutzfrau und Fürsprecherin angerufen. 
Aber hierzulande wurden dieser Heiligen erst im 14., vornehmlich 
im 15. und 16. Jahrhunderte Kirchen, zumeist Kapellen neben den 
Pfarrkirchen auf den Coemeterien, gleichsam als Carner, nicht minder 
neben den Siechen- und Armenhäusern erbaut, und somit ihr der 
Schirm über die dort eingesenkten Mutter- und Kiuder-Leichen, wie 
auch über die Siechen und Armen anvertraut. So zu: Julbvch; 
Sarleinsbach; Steinbruch bei St. Peter am Windberg; Kirchschlag; 
Pregarten; neben der Stadtpfarrkirche zu Linz; Aigen im Mühlkreise; 
Annaberg bei Alkofen; die Klosterkirche zu Oberthalheim; zu Gmunden; 
Wartberg im Traunkreise; Windischgarsten und Spital am Pyrhn; 
Leonstein; Wolfseck und Parz; Aurolzmünster; Pischelsdorf; Lohen; 
Perndorf; die Kapuzinerkirchen zu Burghausen und Altöting; St. Anna 
bei Ering; Eggenfelden; ferners St. Anna am Siechenhause zu Ried; 
Krankenhaus-Kapelle zu Steher; Leproseuhaus-Kapelle zu Neuöting :c. 
Lt. Josephus, Sponsus B. Mariae virginis et cathol. 
ecclesiae et Austriae Patronus. 
Dem hl. Josef, dem jungfräulichen Gemahl der hl. Gottesgebärerin 
Maria, dem Nährvater Jesu Christi, dem gefeierten Schutzpatron der 
christkatholischen Kirche, welchem zu allen Zeiten des Christenthums 
hohe Verehrung gezollt wurde, sind in unserem Lande erst im 17. und 
18. Jahrhunderte Kirchen, Kapellen, Altäre und Standbilder auf- 
gerichtet und geweiht worden; so die Jesniten-Kirche zu Burghausen; 
die Kirche der Karmeliten zu Linz; die Kapuziner-Kirche in Urfahr; 
die Spitalkirchen zu Lambach und Leonfelden; die Lazareth-Kapelle 
zu Steher; die Schlofs-Kapellen zu Hagenberg, Waxenberg und Altenhof 
im Mühlkreise; die Gottesacker-Kapelle zu Kirchdorf an der Krems;
	        
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