Volltext: Das Martyrologium

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Nach seinem Tode stellte sich seine Unschuld und das ihm vom 
Constanzer Bischof geschehene Unrecht heraus; a. 864 ward er in 
die Zahl der Heiligen versetzt, und bald verbreitete sich seine Ver- 
ehrnng durch Oberschwaben auch nach Oesterreich, wo die ursprüngliche 
Kirche zu Pnpping, in welcher der hl. Wolfgang a. 994 seine fromme 
Seele aushauchte, dem heiligen Othmar geweiht war; auch das im 
Jahre 1411 erbaute Gotteshaus zu Kirchberg im Mühlkreise steht 
unter dem Patronate dieses Heiligen. 
8t. Lambertis, Episcopus M. Tungris. 
Der hl. Lambertns war Bischof zn Mastricht zur Zeit des 
Majordomus Pipius von Heristal c. 669. Pipin hatte seine Gemahlin, 
die fromme Prinzessin Plectrudis aus Bayern, verstoßen, und sich 
die Alpais, ein schönes Edelfränlein, beigelegt, mit welcher er den 
Karl Martell zeugte. Auf Mahnung des Bischofes rief Pipin seine 
Gemahlin wieder zurück und entließ die Alpais. In Abwesenheit Pipins 
ward aber der Bischof, als er eben von der Messe heimgieug, vom 
Ritter Dodo, dem Bruder der Alpais, ermordet. Der darüber in 
große Betrübnis versetzte Regent widmete dem Märtyrer zeitlebens 
große Verehrung und verbreitete dieselbe selbst in den hohen Ge- 
schlechtem in Bayern; diesen entstammte anch St. Lambert, Bischof 
zn Freising, f 957. 
@t: Lambrecht (Lamberticella) zu Seeon im Chiemgau, ehemals 
Römercastell, ward a. 990 als Abtei gestiftet; durch die Dynasten 
des Chiem- und Tranngaues gieng dieser Cnltns nach Steyermark 
über, wo a. 1104 die Abtei St. Lambrecht gegründet wurde, und 
am In entstand e. 1069 (1126) die Propstei Guben zum hl. Lambert, 
in dessen Ehren auch die Kirchen zu Beneventenrent — heute St. Lam- 
brecht im Inkreise — a. 1120 und zu Meuustorf bei Baumgartenberg 
a. 1141 geweiht worden sind. 
St. Lambert wird in Bildern mit dem Attribute einer Lanze 
dargestellt. 
Lt. Erhardus, confessor; f 723. 
Lehrer des Christenthums zu Regensburg und Bischof — nach 
einigen Wanderbischof — lebte und wirkte im 7. und 8. Jahrhunderte, 
und hatte zur Zeit des hl. Wolfgang seine Grabstätte im Nieder- 
münster, welches deshalb bald Marienmünster, bald Erhardsmünster 
benannt wurde, und in welchem die Reliquien der Heiligen: Erhard, 
Odilia und Albert aufbewahrt sind. Schon zu jener Zeit ward 
St. Erhard als Heiliger verehrt. Sein Brnder Hildulf war Bischof 
von Trier, und beide werden von einigen als: „natione Boji" be¬ 
zeichnet, nach anderen sollen sie aus Irland oder Schottland, wo sie 
ihre bischöflichen Kirchen verlassen hätten, stammen. Erhard war es,
	        
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