Volltext: Das Martyrologium

„Honoro in cafne martyris exceptas pro 
„Christi nomine cicatrices; honoro per confes- 
„sionom Domini, sacratos eine res; lionoro in 
„eineribus semina eeternitatis; honoro corpus, 
„quod mihi Dominum menm ostendit diligere; 
„quod nie propter Dominum mortem doenit non 
„timere ; honoro corpus, qnod Christus honoravit 
„in glailio; quod cum Christo regnabit in c<jelo." 
^Mie fürwahrende Verbindung der Geister im Leben mit den 
iTA Geistern der Hingeschiedenen — im lebendigen Glauben an die 
Unsterblichkeit — reicht einerseits über die Sterne hinaus und 
bis hinein in die Wohnungen der Seligen, und wurzelt anderseits 
im heimatlichen Boden. In der That hat die christliche Kirche, — 
zwar ähnlich dem Mythus des Heidenthums, — denn auch die Römer 
ehrten allenthalben die „genios loci", uud hatten ihre „adjutores 
und adjutrices" — jedoch in einem ungleich höheren Sinne der 
Humanität und Religiosität durch die Aufstellung und. Handhabung 
des Martyrologiums als kirchliches Patronat einen mächtigen Hebel 
zum fortwährenden Halt und Gedeihen des Christeuthuins in Bewegung 
gesetzt. — Das fromme Gemüth des einfachen Landmannes in seinem 
Heimatleben, nicht minder auch der mehr gebildete Städter in seinem 
Seelenlebenbeide auferzogen im Christenthnme und in dessen 
geschichtlichen Ueberliefernngen — sehen sich umgeben von den kirch- 
lichen Heilsanstalten, von den Stiftungen und Bürgschaften für ihr 
Dasein, und beide Stände richten dann in freudigen Tagen, noch 
mehr aber zur Zeit der Trübsale und harten Prüfungen ihre Blicke 
aufwärts, und viele ergehen sich in der nächsten Kirche und in den 
Erinnerungen an die dort ruhenden Schutzheiligen und Märtyrer, 
welche ebenfalls auch die heute so gewerteteu „Güterströmungen" 
und das „Gut er leben" wohl gekannt, aber auch dieselben und das 
Leben selbst so todesmuthig hingegeben haben. — 
Viele Ortschaften und Weiler, ursprünglich in wilden und ab- 
gelegenen Gegenden, auf unwirtbaren Höhen oder in sumpfigen 
Thäleru angelegt, verdanken ihr Dasein einer Kapelle, einem Kirchlein, 
das, während das Christenthum in seiuem welterobernden Gange sich 
sowohl des Volkes wie auch des Landes bemächtiget, unter deu Wohn- 
sitzen der Menschen seine Kirchen und Altäre, an denkwürdigen Stellen 
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