Volltext: Das Martyrologium

Befehl der rachesüchtigen Gailana, der unrechtmäßigen Gemahlin des 
Herzogs Gosbert von Franken, e. 689 ermordet. St. Kilian wird 
als Apostel von Wirzburg gefeiert; er war wohl Bischof, aber nicht 
eingesetzter Bischof von Wirzbnrg; dieses war ein halbes Jahrhundert 
später der hl. Burchard. 
Die Verehrung des hl. Kilian und dessen Patronat begann erst 
mit dem 11. Jahrhundert zuvörderst in Franken. Als Kaiser Heinrich II. 
das Bisthum Bamberg c. 1007 auch am In, am Höhnhart, im 
Atergan und an der Krems beschenkt hatte, brachten die dorthin 
verpflanzten Kolonisten die Verehrung des hl. Kilian mit dahin, 
und es erhoben sich unter seinem Patrouate die Kircheu zu: Au bei 
Aspach; Oberwang; Wartberg an der Krems; und der hl. Bischof 
Adalbero von Wirzbnrg, der erlauchte Dynaste aus dem Geschlechte 
der Grafen von Wels-Lambach, weihte das von seinem Vater Arnold II. 
gegründete Kloster Lambach zu Ehren der hl. Himmelskönigin Maria 
und des hl. Kilian, des Patrones seines bischöflichen Sprengels, ein. 
ein Schüler und Diacon des gefeierten Columbau, wie dieser ein 
Jrländer, begleitete er diesen seinen Meister durch Gallien, erkrankte 
aber auf dem Wege, und mnsste zu Arbou, einem Flecken am Boden- 
See, bei dein frommen Priester Wilimar bleiben, bis er wieder genas. 
Während St. Colnmban über die Alpen gezogen war, wandte sich 
Gallus der Steinach zu, einer wüsten Bergschlucht in Thurgau, um 
dort eine Zelle zu gründen, c. 614; aus dieser Zelle entstand die 
nachmals berühmte Abtei St. Galleu in der Schweiz. 
Nach einem Leben in beständiger Erniedrigung, Buße und Selbst-- 
Verleugnung, schied Gallus a. 642 in einem Alter von 90 Jahren 
aus dieser Welt im Gerüche der Heiligkeit, und bald verbreitete sich 
seine Verehrung durch Oberschwaben nach Bayern und Oberösterreich, 
wo ihm durch einwandernde Schwaben bereits im 10. und 11. Jahr- 
hunderte zu Schörfliug am Ater-See, Gallueukircheu, Schleißtheim 
und St. Gallen in der Steyermark Kirchen geweiht worden waren. 
St. Gallus wird dargestellt als Einsiedler oder als Abt mit 
einem Wanderstabe nnd einem Bären neben sich, der ihn, den Ein- 
siedler, bediente. 
In St. Gallen ruhen auch seit a. 769 die dorthin übertragenen 
Gebeine des hl. Othmar, der um 720 aus Schwaben kommend, 
als erster Abt zu St. Gallen die Ordensregel des hl. Benedict ein- 
führte, dann aber des Ehebruches beschuldiget, und vor dem Bischöfe 
von Cvnstanz verklagt auf dem Schlosse Bodman gefangen gehalten, 
hernach aber ins Elend verwiesen auf der Insel dt 
8t. Gallus, Abbas; 
Stein a. 759 starb.
	        
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