Volltext: Das Martyrologium

und in den Händen des Statthalters Quiutmuus, der sie zu seiner 
Beute sich auserseheu hatte. Doch alle Versuche der Verführung uud 
alle körperlichen Marter bestand die HeldenmiUhige für Christus 
und ihre Keuschheit; im Jahre 253 erlag sie im Kerker ihren Leiden. 
Bei den Ausbrüche» des Aetna rufen die Siciliauer zur hl. Agatha. 
Zu Cöln am Rhein ward ihr ein Kloster geweiht; auch iu Bayern 
ist ihr Cultus sehr alt ; Agathazell bei Sonthofen; Agathazell bei 
Rain; Agatharied bei Miesbach; Agathaberg bei Aerding; St. Agatha 
zu Aidenbach; St. Agatha bei Waizenkirchen; St. Agatha am Fuße 
des Pötfcheu-Berges bei Goifern >c. sind davon Zeugen. 
Lt. Agnes, Virgo, raar ty r Komae sub SympIi ronio 
praefecto. 
Die alljährlich vielbesuchte „la Cbiesa di S. Agnese" bewahrt 
ihr Andenken in der Nähe von Rom mit einem Kloster. 
Von christlichen Eltern geboren, widerstand die heldenmüthige 
Jungfrau allen Lockungen nnd Drohungen, und erlitt den Tod um 304. 
Im Jahre 626 fand man ihr Grab mit der Bezeichnung: 
„beata Agnes", und ihr Bild in Mosaik. Zu Cöln bestaub ein 
sehr altes Frauenkloster zur hl. Agnes. Im Mittelalter war sie 
eine beliebte Taufpatronin in erlauchten, kaiserlichen, königlichen, 
fürstlichen und überhaupt adeligen Häusern; heutzutage waltet der 
Name Agnes in Deutschland nur noch in bürgerlichen Häufern 
nnd in ländlichen Hütten: es ist dies eben Geschmacksache! 
8t. Apollonia, Virgo, martyr. 
Sie lebte zu Alexaudria als eiue ehrbare Juugsrau uud im 
Glauben an Christus; sie war bereits im höheren Alter, als, unter 
dem Kaiser Deeius, mit vielen anderen auch sie zum Tode geführt 
wurde. Ehe sie den Scheiterhaufen bestieg, hatten ihr die Barbaren 
die Zähue ausgerissen; darum wird sie "vielfältig in Zahnschmerzen 
als Fürbitteriu angerufen. Der hl. Apollonia waren mehrere 
Nonnenklöster gewidmet und Hierzulande wurde ihr zu Ehren die 
Schlosskapelle zu Au an der Traun geweiht. 
8t. Radegundis, Regina Pictaviae. 
Als eine Tochter des Königs Berthar in Thüringen hatte sie 
der Frankenkönig Chlotar I. als Beute heimgeführt und sie zur 
Gemahlin genommen. Als solche war sie ein Vorbild der fürstlich- 
christliche» Hausfrauen, wohlthätig, werkthätig, friedenstiflend ?c.; sie 
gründete Kirchen und Franenklöster, und zog sich, Witwe geworden, 
selbst iu eiues derselben zurück. Sie starb a. 587, uud Gregor von 
Tours, Bischof, hielt zu Poitiers ihr das Leichenbegängnis. Die 
hl. Radegund war also eine Zeitgenossin des hl. Rupert. Die Thüringer
	        
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