Volltext: Das Martyrologium

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Drachen zu seinen Füßen dargestellt, und als Patron gegen die 
bösen Geister angerufen. 
8t. Christopherus, martyr Sami inLycia sub Decio imp.: 
„tarn Latinis, quam Graecis notissimus." 
Wahrscheinlichst Soldat, hatte er Riesengröße, aber sein Glaube 
au Christus war uoch größer, darum ließ ihn Deeins hinrichten. 
In Spanien ist er besonders hochverehrt; in Bayern waren ihm 
schon zu Anfang des 8. Jahrhuudertes Kirchen geweiht, auch die 
a. 1502 auf dem Stadtfriedhofe zu Schärding erbaute Kapelle, wie 
auch die Schlofs-Kapelle zu Freiling. 
An den alten Landkirchen war St. Christoph als Riese, gewöhnlich 
so hoch als die Wand selbst abgebildet, wie er mit dem Jesukindlein 
auf der einen Schulter, und einem Baumstamm iu der Rechten 
furchtlos über das Meer schreitet, eine Anspielung auf die durch 
Christoph Columbus gemachte Entdeckung Amerikas, und der über 
das Meer hinüber bewerkstelligten Verkündigung iuud Verbreitung 
der Lehre Jesu Christi. St. Christoph gilt als Patron der Seeschiffer 
und gegen den unbußfertigen Tod. 
8t. Vitus, martyr in Sicilia sub Diocletiano. 
St. Veit soll in Oel gesotten worden sein. Ans Sicilien kamen 
dessen Gebeine nach Gallien, und von dort, vielleicht durch 'die 
Meroviuger zu den Slaveu, die sie hochverehrten; denn der „schant 
Vid" oder „swetna-Vid" der Slaven ist St. Veit, an der Stelle 
ihres heiligen Idols: Swantewit. — Die Hauptkirche der Böhmen 
in Prag ist dem hl. Veit geweiht, ingleichen auch die Erzdechautei- 
kirche zu Krumau und St. Veit in Kärutheu, ehmals die Hauptstadt 
des Landes, steht an der Stelle des von den Slaven zerstörten 
Virunum auf dem Zollfelde. Die Abtei St. Veit an der Rot und 
die Veitskirche zu Törriug, nahe am Waginger-See, deuten auf 
flavifche Ausiedlung; wo immer eine Veitskirche, kann man sicher 
auf solche schließen; dieses lässt sich auch iu unserem Lande örtlich 
und sprachlich nachweisen. Die Namen so mancher Flüsse, Berge 
und Orte slavischeu Idioms deuten auf das Eiuwauderu und An- 
siedeln der Slaven dort; wie z. B. Jowerniza — der Jauniz-Bach —; 
Fleuiz, Fladnitz — Flaniz-Bach —; Finstrizza — Feistriz-Bach — 
und an demselben die St. Veitskirche zu Lasberg; die beiden Fisnize 
um Wartberg; die Longwiz bei Ried und in deren Nähe die Veits- 
kirche zu Chaziliuesdorf — Katsdorf —; Rotilich — die kleine Rotel 
— und an derselben der Ort und die Kirche St. Veit am Windberg; 
weiter westwärts der Ort uud die Kirche zu Puczlinsdors — Puz- 
leiusdorf; zu Chruozen — Kreuzen — finden wir die Kirchen zum 
hl. Veit.
	        
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