Volltext: Das Martyrologium

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gönnen hatte, die Ueberreste der heil. heil. Schutzpatrone Passaus, 
Maximilian und Valentin, aus ihrem wegen Feindesgefahr ver- 
mauerten Orte erheben, und in einem prächtigen Sarkophage außer- 
halb des Chores, mitten in der Domkirche, feierlichst beisetzen, auf 
welchem Platze sie auch fast 4-00 Jahre laug verblieben, und unter 
großem Zulaufe des christlichen Volkes verehrt wurden. Durch den 
a. 1662 ausgekrochenen Brand zu Passau wurde auch die Dom- 
kirche ein Raub der Flammen, und der Großtheil der kostbaren 
Reliquien zu Staub und Asche, bis auf die Häupter, die abgesondert 
von den Leibern anderswo aufbewahrt waren. x) 
Wie zu Passau, so auch in Oesterreich und Bayern wurde 
St. Maximilian mit ausnehmender Andacht verehrt, vorzüglich in 
Feuersnöthen, Kriegsbedränguissen und Krankheiten. 
Die durchlauchtigsten Häuser: Habsburg-Lothringen und Scheyern- 
Wittelsbach haben ihn sich zn ihrem Haus- und Familien-Patron 
erkoren; mehrere Regeuten und Prinzen dieser beiden Häuser haben 
diesen Namen mit Ehren und Ruhm getragen. Als eines der Mirakel 
dieses Heiligen wird erzählt, wie Kaiser Friedrich III. a. 1457 eben 
durch die Fürbitte desselben ans dem Schlosse zn Cilly den Händen 
der Meuchelmörder entgangen ist, und darum gelobet hat, ihm zu 
Ehren jenem Sohne, der ihm zuerst würde geboren werden, den 
Namen Maximilian beizulegen. 
Die Kirchen zu Perseubeug au der Donau, und zu Pöudors 
bei Frankenmarkt, unter der Widmung des hl. Maximilian, reichen 
in die graue Vorzeit hinauf, und haben, wie Maxglan und Bnrg- 
kirchen au der Matich wahrscheinlichst den heiligen Rupert zu ihrem 
Begründer. 
IV. 
St. Yalentinus, Episcopus, confessor. 
Es ist hier nicht von den gleichnamigen Blutzeugen im 2. und 
3. Jahrhunderte die Rede, sondern von jenem Wanderbischofe im 
5. Jahrhunderte, dem Apostel der Hoch-Rhätier, dem Patron der 
Stadt und des Kirchsprengels Passau. Zur Zeit des Bischoses Vigil 
von Trieut (c. 400) wurde Valentin, wahrscheinlich einer seiner 
Diaeone, zum Priester, und endlich vom Papste Leo zum Bischöfe 
geweiht, und nach Rhätien und Norienm zurückgesendet, um, besonders 
') Dermals ruht das Haupt des hl. Maximilian in einem silbernen, dick¬ 
vergoldeten mit Edelsteinen besetzten Brustbilde, das ihn im bischöflichen Schmncke 
mit dein Pallinm vorstellt; das Haupt, in Baumwolle liegend, kann in dem 
Kopfe dieses Bildes gesehen werden Außerdem werden ein Armknochen und noch 
zwei Armröhren dieses Heiligen in der Passaner Domkirche gezeigt. Ein Theil 
der Hirnschale dagegen, sowie noch andere Reliquien von ihm sollen in der Psarr- 
kirche zu Cilly ausbewahrt sein.
	        
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