Volltext: Das Martyrologium

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Laurentius auf einen glühenden Rost gelegt noch unversehrt Christum 
den Herrn Pries, ward er enthauptet. (?) 
Zu Lauriaeum stand schon zur Zeit des hl. Severin (c. 460) 
eine Kirche zum hl. Laurenz, von welcher es in einer Urkunde vom 
Jahre 977 heißt: „ecclesia, quae foris murum in honorem Sancti 
Stephani sanctique Laurentii martyrum dedicata et constructa 
est." — Die erste Kirche zu Lauriaeum sei jedoch zu Ehren des 
ersten Glaubenspredigers Laurentius, der als ein Apostelschüler auf 
Geheiß des hl. Petrus oder Marcus an die Donauufer zur Ver- 
kündignng des Evangeliums abgeordnet worden sei, und zu Lauriaeum 
erst eine christliche Gemeinde begründet habe, eingeweiht worden. — 
Als im Jahre 955 am Tage des hl. Laurentius — 10. August 
— die Ungarn ans dem Lechfelde bei Augsburg, total geschlagen 
und vernichtet waren, verbreitete sich die Verehrung dieses Heiligen 
durch Süddeutschland in sehr vielen Kirchen und Kapellen. Im Lande 
ob der Ens und in Bayern reicht die Gründung vieler Lanrenzi- 
kircheu in das 8. und 9. Jahrhundert hinauf; Beispiele hiefür die 
Kirchen zu Teichstätt; St. Laurenz bei Altheim; Stamheim am In; 
Titmaning; Tengling; die Pfarrkirche zu Matsee; Pfarrkirche zu 
Ibbs; während jene zu: Kleinzell; Gramastetten; Münzbach; Pol- 
heim; Grünbach bei Gnnskirchen; Gaspoldshosen; Kimpling; Un- 
genach; St. Laurenz bei Mondsee; Abtsdorf; Mölln; Zeitelheim; 
Weichstetten; Kirchheim bei Gmnnden; Wilhelms-Altheim bei Feld- 
kirchen; Patigheim; Wagholming bei Taufkirchen an der Pram; 
Schartenberg ic.wohl einer späteren Periode, aber immerhin dem 
11. und 12.Jahrhunderte angehören mögen. 
Auf vielen Altären erscheinen beide Blutzeugen, Stephan und 
Laurenz nebeneinander vorgestellt, angethan mit Levitengewändern, 
und mit den Attributen ihres Martertodes, der eine mit den Steinen, 
der andere mit dem Roste. 
„8t. Quirinus, Episcopus in Sciscia in Illyrico, 
martyr;" 
nach einigen soll er auch Bischof zu Lorch gewesen sein. Wegen 
seines standhaften Bekenntnisses für Christus wurde Quirinus dem 
Tode geweiht, und mit einem Mühlsteine behangen zu Sabaria — 
Stein am Anger —• im Günsflnffe ersäuft, ca. 282; nach anderen 
c. 310. Der Leichnam kam nach Rom; Papst Zacharias schenkte 
denselben a. 752 an die Dynasten und Stifter von Tegernsee für 
ihre Abtei; die dort aus dem Felsen fließende Naphta war als das 
heilsame Qnirinns-Oel bekannt geworden. Quirinus wird als Pa- 
tronus in moi'bis verehrt. In Oberösterreich sind ihm zu Ehren die 
Kirchen zu Kleinmünchen und zu Pierbach geweiht worden.
	        
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