Volltext: Das Martyrologium

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unweit Erlakloster, steht neben dem gräflich Auersperg'schen Schlosse 
die Pfarrkirche St. Pantaleon, zn Weng bei Admont ist die Kirche 
den hhl. Cosinas und Damian geweiht; überhaupt ein vom Rhein 
herein von den Franken verpflanzter Cültns. 
Zum hl. Blutzeugen Achaz. 
Der hl. Achatius war miles nud erlitt den Martertod zu 
Sebaste in Armenien unter Kaiser Liciuius als einer der 40 Märtyrer, 
. dessen Cnltus im Geleite der Slaven aus dem Oriente kam. Die 
Steyermark zählt mehrere Pfarrkirchen zum hl. Achaz. Die Kirchen 
zu Ramingstein im Lungan, zn Pfaffing oberhalb Wasserburg 
haben den hl. Achaz zum Patron. In Bayern, bei Wasserburg rechts 
am In, fließt eine Heilquelle aus dem Berge, im Schirme einer 
dem hl. Achatius geweihten Kirche; zu Aich, einer in der Pfarre 
Simbach—Kirchberg—Braunau gegenüber befindlichen Ortschaft, ftaud 
bis anno 1806 ein Achatins-Kirchlein, und zu Hals nächst Passau 
hat die Gottesackerkirche den St. Achatius zum Patron, und es find 
in derselben auch die Reliquien dieses Heiligen nnd seiner Gefährten, 
welche ein Graf von Hals zur Zeit der Kreuzzüge aus dem heiligen 
Lande mitgebracht hat, aufbewahrt. Dieser Kirche ist vom päpstlichen 
Stuhle eiu vollkommener Ablass auf ewige Zeiten gegeben, der vom 
22.Juni bis 4. Juli gewonnen werden kann, nnd alljährlich im 
Juli wurde um selbe Kirche herum die sogenannte Achatinsfahrt 
gehalten. 
Zum heil. Erzengel Michael. 
Derselbe erscheint auf den ihm gewidmeten vielen Altären und 
Standbildern, wie er mit flammendem Schwerte den Lueifer mib dessen 
Anhang mit dem Rufe: „Wer ist wie Gott?" aus dem Himmel 
treibt und in den Abgrund stürzt. Er gilt als Verfechter und Schirmer 
der göttlicheu und kirchlichen Rechte, und als Beschützer des Aller- 
heiligsten. Diese Symbolik scheint älter und von höherer Bedeutung 
zu sein, als die von St. Georg. Kaiser Constantin der Große weihte 
dem St. Michael das prachtvolle Michaeleon bei Constantinopel; 
Papst Gelasius erbaute a. 493 St. Michael zu Rom; Kaiser Justiuiau 
widmete ihm fünf Kirchen zu Constantinopel. Auch in Deutschland 
gehört dieser Cultus deu ersten christlichen Jahrhunderten an. In der 
Colonia agrippina — Köln — ward das Deliilinuu des Marsgradivus 
dem Erzengel Michael eingeweiht. Am Rhein hält man viele Michaels- 
kirchen für ehemalige, vom Kaiser Constantin geschlossene Götzen- 
tempel; auch von vielen Michaels-Kirchen und Kapellen in Bayern 
und Oesterreich lässt sich dasselbe sagen ; insbesondere widmete der 
heil. Rupert, als er c. 580—620 das Christianisierungswerk Bayerns 
vollführte, dem heil. Michael über den römischen Fundamenten viele
	        
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