Volltext: Das Martyrologium

Zum hl. Blutzeugen Florianns. 
Dieser war der Überlieferung zufolge Kriegstribun der zu Cetium 
— dein heutigen Zeifelmauer — stationierten Besatzung und eilte 
auf die Nachricht, dass der Präses des Ufernoriknms, Aqnilinns, 
infolge der ausgebrochenen Dioeletianischen Christenverfolgung zu 
Lanriacum mehrere dort wohnende Christen habe gefangen nehmen 
und einkerkern lassen, nach Lauriacum, um dieselben im Glauben zu 
stärken und sich selbst öffentlich als Christ zn bekennen; am 4. Mai 304 
wurde er ergriffen und mit einem Mühlsteine am Halse behängt von 
der Brücke iu die Ens gestürzt. Die Leiche des hl. Blntzengen ließ 
eine fromme Matrone, Valeria, zur Bestattung nach dem Orte 
Pnoche, wo heute das Stift St. Florian steht, überführen. Angeblich 
wurden mit ihm oder nach ihm zwei Söhne und 40 andere Soldaten 
hingerichtet. Nicht nur im Stifte St. Florian, wo die Gebeine 
des hl. Blutzeugen beigesetzt wurden, aber bisher vergeblich gesucht 
werden, fand derselbe als einer der Landespatrone eine hohe Ver¬ 
ehrung, sondern solche verbreitete sich auch nach Bayern und Deutsch- 
lernt) hinaus, und mehrere Kirchen, besonders aber viele Altäre und 
Standbilder wurden ihm geweiht, darum erscheint er allenthalben im 
katholischen Deutschland als Feuerpatron auf öffentlichen Brunnen 
uud an den Häusern abgebildet, denn er ist eben als Helfer in Feuers- 
nöthen, — wohl schon zum Theile seit dem 4. u. 5. Jahrhunderte — 
populär geworden. Außer dem Münster des Stiftes St. Florian 
entstanden ihm zn Ehren auch die Kirchen zu Wallern, Neumarkt 
an der Aschach, St. Florian am In, St. Florian bei Utendorf, 
Ober-Jutliug int Rotthale, Dettenhausen am Wagiuger-See iiu Land- 
geeichte Tittmaning, welche einstens als Wallfahrten einen zahlreichen 
Zuspruch hatten, zu Ebenau tut Salzburg'scheu. 
Zum hl. Blutzeugen Paneratius. 
Dessen Vater Cledamis zog ans Phrygien nach Rom ans den 
Möns Coelins und an den Hof des Kaisers Diocletian, bei dem der 
Knabe Paneratius in großer Gunst stand. Aber Papst Cajus unter- 
richtete den hoffnungsvollen Juugliug im Christenthume und kaum 
14 Jahre alt, ließ ihu der Kaiser zum allgemeinen Entsetzen ent- 
haupten. Im Jahre 350 wurde ihm schon an der Via äürelia zu 
Rom vom Papste Felix eine Kirche geweiht. In Bayern und Oester- 
reich rastet St. Paucraz, dessen Name gegen Meineid angerufen 
wird, auf ehemals römischen Castellen und alten Stammburgen. So 
zu Kuchel (ad Cucullas), am ehemaligen Schlosse Hannsberg (im 
Salzburgischen), am Karlstein bei Reichenhall, Reut im Winkel ober- 
halb des Chiem-See's, Kirch-Jsen bei Müldorf (iu Bayern), auf dem 
ehemaligen Schlosse zu Utendorf, zn Ranshofen, der einstigen kaiser- 
lichen Pfalz der Karolinger, nachmals Chorherrenstift, zn Feuchtet
	        
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