Volltext: Ihro Durchleucht Prinzens Eugeny von Savoyen oberösterreichische Landmannschafft

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lagen auf die Untertanen aus eigenem Säckel zu be 
streiten." 
Auch die Gegenreformation übte bezüglich der Land 
mannsaufnahme, sowie im Lehenswesen ihren Einfluß 
aus. Schon die kaiserliche Resolution vom 26. September 
1628 besagte, daß neben Ihrer kaiserlichen Majestät auch 
sie, Stände, taugliche Personen so der katholischen Reli 
gion Zugetan und dem Vaterland zu Ehren und Nutzen 
dienen können, zu Landleuten aufnehmen dürfen, und 
Punkt 3 der Ordnung vom 29. November 1644 bestimmt 
kategorisch, daß „kein Nichtkatholik als Landmann an 
zunehmen sei". 
Die seitens des neuaufgenommenen Landmannes zu 
zahlenden Taxen betrugen 1596 für den Herrnstand 
100 Reichstaler, für den Ritterstand 50 Reichstaler (Aus 
länder doppelt). 1615 wurden sie auf 1000 fl., beziehungs 
weise 500 fl. und mit Schluß vom 27. August 1672 je 
nach Standeseigenschaft des Erwerbers noch mehr erhöht 
(vergleiche übrigens auch das Schlußkapitel dieser Ab 
handlung, beziehungsweise der Taxen). 
Endlich hatte auch der neuaufgenommene Landmann 
in der Ständeversammlung dem Präsidenten das Hand 
gelübde abzulegen. 
Diese am 14. Juni 1615 und 29. November 1644 
modifizierte Landmannsordnung blieb zufolge Schlusses 
vom 6. Mai 1683 im wesentlichen auch in späterer Zeit 
in Kraft bis Zum Jahre 1848 bis 1849, welches ihr und 
dem gesamten Ständewesen unter der umwälzenden 
Wucht der Ereignisse ein seliges Ende bereitete. 
Doch kehren wir nach dieser Abschweifung zu unserem 
Gegenstand zurück. 
Aus dem Postskriptum Campmillers zu seinem ersten 
Antwortschreiben geht hervor, daß Sprinzenstein (in 
einem uns verloren gegangenen Nachtragsschreiben) seine 
Person beim Prinzen als Kommissions-Auftraggeber 
herausgestrichen wissen wollte, und wir sehen aus dem 
zweiten Schreiben Campmillers, daß sich bereits die 
Frage geltend machte, wie das „Offertum" dem Prinzen 
überschickt werden solle, nachdem die niederösterreichischen 
Stände, allerdings an Ort und Stelle befindlich, dies 
durch eigens bestellte Deputierte getan hatten. 
Sprinzenstein antwortete sofort äo äalo Linz, 29. De 
zember 1717 (Original-Kopie im Musealarchiv Linz) 
dem Campmiller, „es erfreue ihn nicht wenig auß 
seiner sowohl jüngst mit einer alhero gegangenen 
Staffetta, als auch mit letzterer Post rechts wordenen
	        
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