Volltext: Der Krieg gegen Italien in Wort und Bild

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Die Rärntner Front. 
Die Verhältnisse liegen hier, wo General der Kavallerie von 
Rohr (l9) das Kommando führt, ähnlich wie in Tirol, die Berge 
sind zwar nicht mehr so hoch, die Schluchten nicht mehr so steil 
und ties, aber im allgemeinen unterscheidet sich die Verteidigung 
Kärntens von der Tirols gar wenig und so bleibt uns eigentlich nicht 
viel Neues zu schildern übrig, denn wer die Tiroler Front gesehen, 
kann sich einen ziemlich genauen Begriff von der Kärntens machen. 
Darum wollen wir uns auch daraus beschränken, einige besonders inter 
essante Momente, die im Bilde festgehalten wurden, hier zu besprechen. 
Lines der schwierigsten Probleme im Gebirgskriege ist die Ver 
sorgung der auf den hochgelegenen Stützpunkten untergebrachten 
Mannschaften mit Nahrungsmitteln und Munition. Um diese 
durchzuführen, mußten zahlreiche neue Straßen angelegt werden, 
da die alten ja teilweise unter feindlichem Feuer lagen oder, weil 
der Stützpunkt an einem Platze lag, zu dem früher höchstens ein 
schmaler Steig, ein Saumpfad führte. Auch für die Zukunft wurde 
hier auf diese weise Unendliches geleistet und die Touristen und 
der Fremdenverkehr werden so einmal in Tirol und Kärnten aus 
dem Kriege einen Nutzen ziehen, der freilich wiederum durch die 
schon früher erwähnte Zerstörung vieler Unterkunftshäuser für 
kurze Zeit aufgehoben sein dürfte. Aber die Straßen allein genügten 
nicht. Oft waren sie verschneit und unpassierbar, selbst für die 
große Strapazen gewöhnten Gebirgstrainkolonnen (20), deren eine 
uns ein Bild von Oswald Roux vorführt. Ls ist dies ein bosnischer 
Train, der an der Südwestfront in Verwendung steht, da ja die 
Bergbewohner Bosniens und die kleinen, dort landesüblichen Pferde 
ähnliche Terrainverhältnisse von Haus aus gewohnt sind. 
So eine Trainkolonne macht einen gar malerischen Lindruck. 
Uniformen bekommt man fast gar keine zu sehen, was auf die 
eigenartige weise, wie in Österreich-Ungarn der Train der Armee 
im Felde zusammengestellt wird, zurückzuführen ist. während nämlich 
Infanterie, Kavallerie, Artillerie und fast alle übrigen Waffen 
gattungen im Kriege durch Nachschübe von im Frieden schon 
vorher ausgebildeten oder während der Kriegszeit abgerichteten 
Mannschaften ergänzt wird, ist dies beim Train ganz anders. Der
	        
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