Volltext: Die Ostalpen und Österreich

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DIE ALPENLÄNDER: OSTALPEN 
Während von den Trägern der älteren vorgeschichtlichen Kulturen wenig bekannt 
ist, bewohnten zur Zeit der Ankunft der Römer Kelten die Ostalpen, die voll 
ständig romanisiert wurden. In den Ladinern haben sich in Graubünden und 
Südtirol Reste dieser romanisierten Bevölkerung bis heute erhalten. Zahlreiche 
Orts- und Flurnamen deuten auf eine einst viel größere Verbreitung der Romanen 
hin. Seit dem Ende des 6. Jahrhunderts wanderten von Osten her die Slawen ein 
und besiedelten besonders Steiermark und Kärnten, drangen im Süden aber auch 
nach Osttirol, im Norden in das Traungebiet vor. 
In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts gelangten die Bajuvaren von Norden 
her in das Gebirge und stießen schon damals über den Brenner nach Süden vor. 
Hingegen sind die heute großenteils verwelschten deutschen Niederlassungen in 
den Sieben und Dreizehn Gemeinden spätere Kolonistengründungen. In Vorarl 
berg ließen sich Alemannen nieder, und noch heute ist der Arlberg eine scharfe 
Sprachenverteilung und politische Grenzen 
(Nach Langhans, Pfaundler, Sidaritsch und Wutte) 
Dialektgrenze. In jahrhundertelanger mühsamer Tätigkeit wurden nun im Laufe 
des Mittelalters die Ostalpen hauptsächlich durch deutsche Arbeit kolonisiert 
und sind daher auch heute überwiegend deutsches Land. Nur die südwestlichen 
Teile werden neben Rhätoromanen von Italienern eingenommen, deren Volks 
tum aber besonders im Etschtal nicht an die neue Brennergrenze heranreicht, 
sondern schon bei Salurn endigt; den Südosten bewohnen Slowenen. 
Nach ihrer Religion gehören fast alle Bewohner der Ostalpen ohne Unterschied 
des Volkstums der katholischen Kirche an. Angehörige des evangelischen Glau 
bens finden sich in größerer Zahl nur im Engadin und Prättigau, in Oberkärnten, 
im Gebiet der Wälder Höhe, im Salzkammergut und im Alpenvorland im Winkel 
zwischen Traun und Donau. 
Die ethnographischen Verhältnisse wirken sich neben rein geographischen Ein 
flüssen auch im Siedlungsbilde aus. Deutlich lassen sich deutsche und 
romanische Siedlungsweise voneinander unterscheiden. Im romanischen Gebiet 
findet sich eine mehr städtische Bauweise mit enge beisammen stehenden Stein
	        
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