Volltext: Die Ostalpen und Österreich

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DIE ALPENLÄNDER: OSTALPEN 
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Sommers machen sich um so unangenehmer geltend, als sie gerade in die Haupt 
reisezeit fallen, während die klaren Wintermonate nur der verhältnismäßig geringen 
Zahl der Schifahrer zugute kommen. Am Südabfall der Ostalpen fallen die meisten 
Niederschläge im Frühling und Herbst, der Sommer hingegen ist trocken. Die 
Verteilung der Gesamtniederschläge auf die einzelnen Jahreszeiten mögen folgende 
zwei Beispiele erläutern: 
Winter Frühling Sommer Herbst 
Trient, 210 m 14% 27% 27% 32% 
Innsbruck, 573 m . . . . 15 % 20 % 43 % 22 % 
Die Summe und Verteilung der Niederschläge ist im allgemeinen auch für den 
Wasserhaushalt derFlüsse maßgebend. Bei den eigentlichen Hochgebirgs- 
flüssen geht aber die Wasserführung parallel mit dem Temperaturverlauf, so daß 
sie im langen Winter Niedrigwasser führen, ein äußerst ungünstiger Umstand bei 
der Ausnützung der Wasserkräfte, zur Zeit 
der Schneeschmelze hingegen Hochwasser, 
das auf der Nordseite der Alpen mit 
den sommerlichen Regenhochwässern zu 
sammenfällt. Auf der Südseite treten 
zwei Hochwässer auf, eines zur Zeit der 
Schneeschmelze im Frühling, das andere 
im Herbst zur Zeit der größten Nieder 
schläge. Zwischen diesen Typen gibt es 
mehrere vermittelnde Übergänge. 
Die stark wechselnde Wasserführung der 
Alpenflüsse wird vielfach durch die zahl 
reichen größeren Seen ausgeglichen, die 
als Wasserspeicher nicht nur den Haus 
halt der Flüsse regeln, sondern als Wärme- 
Der jährliche Gang der Wasserführung in den S P eicher aUch auf das KÜma der Umgebung 
Flüssen der Nordseite der zentralen Ostalpen ausgleichend wirken. 
und in den südseitigen Mittelgebirgsflüssen Die große Unabhängigkeit des Abflusses 
(Nach Krebs) von den Niederschlägen im Hochgebirge 
ist unter anderem besonders eine Folge 
der Vergletscherung. Auf dem 3100 m hohen Sonnblick fallen bereits 94% 
aller Niederschläge in Form von Schnee. In solchen Höhen ist die Sonne nicht 
mehr imstande, den während des Jahres gefallenen Schnee wegzuschmelzen, der 
sich daher oberhalb der sogenannten Schneegrenze zu mächtigen Firnmassen 
ansammelt. 
Die Schneegrenze liegt in den nördlichen Kalkalpen um 2700 m, in den 
Zentralalpen steigt sie bis auf 3000, im Westen sogar auf 3100 m an. 
Als langsam fließende Eisströme führen zahlreiche, zum Teil sehr mächtige 
Gletscher die in den Firnmulden oberhalb der Schneegrenze angesammel 
ten und allmählich zu Eis umgewandelten Schneemassen talwärts. Der 
längste Ostalpengletscher ist der Gepatschferner im Kaunertal mit 10 km 
Länge. 
Fast alle Gletscher befinden sich seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in einem 
dauernden, durch kleinere Vorstöße unterbrochenen Rückzug. So hat der Ge 
patschferner seit 1856 1100 m an Längenausdehnung verloren.
	        
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