Volltext: Das Bevölkerungsproblem Oesterreichs

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L. Gsch wendtner: 
50 Jahren heute unverhältnismäßig stark vertreten sind gegenüber denen 
über 50 Jahre, ferner daß die Säuglings- und Kleinkindergeneration infolge 
der geringen Zahl der jährlichen Geburten, die wir seit 1916 haben, zahlen 
mäßig stark zurückgegangen ist gegenüber früheren Zeitperioden. „Wir 
haben also wenig Greise und wenig kleine Kinder/ 4 
Tabelle 7. 
Altersklassen-Verteilung, berechnet auf je 1000 Einwohner. 
Alters 
Wien 
Alters 
Linz 
klassen 
1880 
1923 
klassen 
1880 
1923 
0—10 
174 
107,3 
0 — 5 
86,2 
78,8 
10 — 20 
172 
162,7 
6—13 
115,3 
106,0 
20 — 30 
219 
191,5 
14—19 
102,1 
109,9 
30 — 40 
170 
179,5 
20 — 29 
211,4 
196,9 
40—50 
115 
160,1 
30 — 39 
147,3 
161,0 
50—60 
83 
109,9 
40 — 49 
125,6 
143,3 
60 — 70 
48 
63,0 
50 — 59 
103,4 
105,5 
70 — 80 
16 
23,4 
60—69 
71,4 
64,5 
über 80 
3 
2,6 
70 — 79 
31,1 
28,2 
80 — 89 
5,8 
5,7 
90—100 
0,4 
0,2 
Wie man aus der Tabelle 7 entnehmen kann, trifft diese Folgerung 
auch für die beiden Städte Linz und Wien, zum mindesten bezüglich 
unserer jungen Generationen zu. Der Rückgang der Jahrgänge zwischen 
0—10 und 10—20 ist für Wien geradezu verblüffend, und selbst in der 
sonst sehr konstanten Hauptstadt Oberösterreichs ist die Verschiebung 
unverkennbar. Die Altersklassen 30—40 und 40—50 sind in den beiden 
Städten heute unverhältnismäßig stark vertreten. Bezüglich der Besetzung 
der älteren Jahrgänge weicht Linz, vor allem aber Wien von dem, was 
Grotjahn sagt, nicht unbedeutend ab. Vielleicht beruht dies darauf, 
daß hier rein städtische Verhältnisse verglichen sind, während Grotjahn 
seine Folgerungen aus Statistiken des ganzen Reiches, also unter Ein 
beziehung ländlicher Verhältnisse, gewonnen hat. Wie dem nun auch sein 
mag, hier interessiert vor allem die Verschiebung in den jungen Gene 
rationen, die tatsächlich einen starken Rückgang aüfzuweisen hat, was 
die Erwartung nahelegt, daß seinerzeit, wenn diese Generation in das 
erwerbsfähige Alter tritt, Schwierigkeiten des Unterkommens für sie nicht 
bestehen werden. 
Angesichts der großen Not und der geradezu beklagenswerten Kinder 
armut unserer Gebildeten, die heute bereits Formen anzunehmen droht, 
die unserer nationalen Sendung zum Verhängnis werden, darf eine wich 
tige Ursache der Berufsnot unserer Gebildeten nicht verschwiegen werden, 
und zwar die heute stark überhandnehmende Doppelversorgung. Studiert
	        
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