Volltext: Schärdings Franzosennot

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III. Akt. 
Wiesenbergers Brauhaus. Die in das Stabsquartier umgewandelte 
Gaststube, wie im ersten Aufzuge, nur fehlen die Wirtschafts gerate. 
An der einen Leite steht statt des Gasttisches ein Schreibtisch. 
Massena sitzt beim Schreibtisch und blättert in Schriften, v. Preen 
steht daneben un) sieht ebenfalls in die Schriften. 
1. Auftritt. 
Massena: Von hier nach Linz sind höchstens 
zwei Tagmärsche. Napoleon soll schon in Braunau ein 
gezogen sein. In kurzer Zeit können wir uns mit ihm ver 
einigen und dann den Hauptschlag gegen die Oester 
reicher führen. Es ist nur schade, daß wir vor Schär 
ding so lange aufgehalten wurden. Vielleicht hat Kestner 
doch schlecht verstanden, indem er berichtete, daß gestern 
noch der Kaiser in der Stadt geweilt habe. 
v. Preen: Man sagte mir, der Kaiser von 
Oesterreich sei gestern mittag in aller Eile von Schärding 
aufgebrochen und habe sich mit seinem Hoflager direkt 
nach Wien begeben. Ein Bauer, der hieherkam, um 
seinen verwundeten Sohn zu pflegen, erzählte mir, der 
Kaiser habe in Peuerbach (zeigt auf- die Karle) im 
Pfarrhofe übernachtet. Die Quartiermacher trafen 
Anstalt, früh morgens wieder weiter landeinwärts 
zu ziehen. 
Massena: Man muß doch Kunde von unserem 
Kommen erhaltcit haben, denn diese Vorgänge stimmen 
nicht mit der Erzählung Kestners überein, der von 
großer Sorglosigkeit sprach. — Ich bin neugierig, was 
dahinter steckt. — — Wo bleiben nur die Stadtvertreter? 
Vor zwei Stunden gab ich schon den Befehl, sie vorzu 
führen. 
v. Preen: Ich habe selbst Patrouillen abge 
sandt, wie Marschall befohlen. Es ist nicht so leicht, 
ihrer habhaft zu werden. Teils sind sie aus der Stadt
	        
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