Volltext: Schärdings Franzosennot

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Faust. Eilen Sie und bringen Sie mir bestimmte Ant 
wort! (Ordonnanz ab.) 
6. Auftritt. 
(Vor der Türe hört man sprechen) 
M a s s e n a : Ah! Die Generäle, die ich zu mir 
entboten. — Du hast mir ja alles berichtet, was ich zu 
wissen wünschte. Ich danke dir für diesen Dienst. 
(Drückt ihm die Hand) 
7. Auftritt 
(Diensthabender Offizier tritt ein.) 
Offizier: Die Generäle Le Grande, Boudet, 
Carras St. Cyr und Ouidinot haben sich versammelt 
und harren Ihrer Verfügungen, Marschall. 
M a s s e n a: Ich lasse sie bitten, einzutreten. 
(Während sich Kestner, stramm salutierend, von Massena verab 
schiedet, treten Le Grande, Boudet, Carras St. Cyr und Onidi- 
not ein.) 
Massena: Ich grüße Sie, meine Herren Ge 
neräle. (Verneigt sich, ebenso die Generäle.) Ich habe Sie 
zu mir entboten, um Ihnen (lädt sie mit einer Hand 
bewegung ein, Platz zu nehmen) die Pläne der feind 
lichen Armee mitzuteilen und Ihre Vorschläge zur 
Situation zu hören. Sie wissen ja, daß die Gefahr be 
stand, Erzherzog Karl werde sich mit seiner geschlossenen 
Armee, nachdem er von uns zurückgedrängt wurde, auf 
Cham werfen. Wir waren schon am Marsche 
hierher, als diese Botschaft eintraf. In letzter Stunde 
nieldete mir aber Marschall Davout, daß der Erzherzog 
von seinem früheren Plane abgekommen sei und sich über 
Passau donauabwärts zurückziehe, um sich bei Linz mit 
Hiller zu vereinigen. Seine Majestät der Kaiser über 
gab nur in seinem Hauptquartier, in der Karthause 
Prüll, den Oberbefehl über die ganze Donauarmee, auch 
über Bessieres. Unsere Aufgabe muß nun sein, so rasch 
als möglich Linz zu erreichen, um eine Vereinigung der 
beiden österreichischen Hauptarmeen zu verhindern. — Nun 
liegen wir vor Schärding. Stehen Ihre Divisionen bereit 
zur Beschießung und allfälligen Erstürmung? 
^Ouidinot: Vier Regimenter Kavallerie liegen 
in Sulzbach. Sie harren des Befehls, den Schärdinger 
Truppen in die Flanken zu fallen.
	        
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