Volltext: Die Leistungen des hochw. Bischofes von Linz, Franz Josef Rudigier

Nur die Stifte St. Florian und Lambach, au deren ersterem ein 
Probst aus der Diözese Br ixen in Tirol, in dem letzteren ein Abt aus 
der Diözese Passnn an der Spitze sich befinden, machen hievon eine 
traurige Ausnahme. *) 
Beide Stiftsvorsteher durch den Einfluß des Bischofes Rudigier 
zur Vorstandschaft dieser alten Öberösterreichischen Stifte gebracht, haben 
theils ausländische, theils aus slavischen Diözesen, theils aus der Diözese 
Brixen Mitglieder aufgenommen, und das Stift St. Florian hat es so 
weit gebracht, eine Pflanzstätte des Ultramontanismus zur Romanisirung 
der Kloster - Geistlichkeit durch Aufnahme einer eigenen Lehranstalt zu werden, 
und aus seinen Mitgliedern die Redaktoren der ultramontanen Presse zu stellen. 
Mit Ausnahme der letzterwähnten Stifte St. Florian und Lambach 
haben alle übrigen die Haltung eines mit dem Volke Oberösterreichs 
und dem deutschen Volke überhaupt zusammengehenden Klerus eingehalten. 
Die alten Stifte Oberösterreichs sind cs, welche den Kern eines 
eingebornen Klerus bilden und sichern. 
Höchst bezeichnend ist es, daß auf den bischöflichen Patronatspfarren, 
sowie auf beinahe allen Stiftspfarren, keine Ausländer und sehr wenige 
Slaven zu Pfarrern und Kooperatoren bestellt sind, und daß dieß über 
wiegend bei den 137 landesfürstlichen und 88 Rcligi onsfon d- 
Pfarren, zusammen bei diesen 325 Pfarren, welche mehr als die 
Hälfte aller Pfarren ausmachen, der Fall ist. Ein sicherer Beweis, daß 
es die Regierungs-Organe sind, welche der Entfremdung des Klerus und 
der Förderung des Romanismus eifrigst in die Hände arbeiten, und 
Bischof Rudigier kann sich rühmen, in diesen Kreisen seine eifrigsten 
Freunde und Mitarbeiter gefunden zu haben. 
II. Auf einem anderen Gebiete sind die Leistungen des Bischofes 
Rudigicr von noch größerem Umfange und Erfolge. 
Es ist dieß die Aufgabe, Obcrösterreich und seinen alten Stiften 
eine tüchtige Anzahl Klöster anderer Orden und insbesondere weiblicherOrdcn 
und Kongregationen zur Seite, eigentlich entgegen zu stellen, um einerseits 
die landsässige Klostergeistlichkeit zu überwachen und minder wirksam zu 
machen, andererseits auf die weibliche Bevölkerung im Lande den größt 
möglichen Einflüßen gewinnen. 
L. Nene Manusklöster. 
n) Vom Orden der Gesellschaft Jesu. 
1. Das Ordenshaus am Freinberge bei Linz zählte im Jahre 1870 
21 Kleriker, wovon der Rektor aus der Diözese Breslau und die 
*) Beide sind seither verstorben.
	        
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