Volltext: Zwischen Metz und den Vogesen (3 / 1915)

Wrffentaten vollbracht; Ihr habt ein Sperrfort ge¬ 
stürmt, das durch die Artillerie noch nicht niederge¬ 
rungen, eigentlich noch nicht sturmreif war. Ich danke 
Euch, auch im Namen des Königs." Es war ein schöner, 
aber schauerlicher Sturm. Vom heutigen Tag freut eö 
mich besonders, daß ich ihn erlebt habe. Mein Geburts¬ 
tag. Das Briefpapier, das ich benütze, ist von einer fran¬ 
zösischen Frau Doktor, die ausgerissen ist. Seit 8 Tagen 
habe ich mich schon nimmer gewaschen; Quartier habe ich 
lange nicht mehr gesehen. Das von heute Nacht war ein 
Wald; da legt man sich hinein und schläft, hört nicht das 
ewige Schießen, hört gar nichts mehr. 
Die Erstürmung des Römerlagers. 
Ich werde Euch nun mal eingehend den Sturm auf das 
Fort Camp des Romains schildern. Vor 2 Tagen, am 
25., mußte die Kompagnie antreten. Abends marschier¬ 
ten wir durch die Stadt St. Mihiel ohne Verluste an 
das Fort heran. Leutnant .. . ging mit einem Offizier 
vor. Ich blieb als Unteroffizier bei dem 2. Zuge. Auf 
ein Zeichen des Leutnants ging die 7. Kompagnie vor, 
welcher wir zugeteilt waren. Auf der Anhöhe angekommen, 
erhalten wir ftrrchtbares Gewehrfeuer. Etwa y» Stunde 
dort gelegen, erhalte ich den Auftrag, mit 2 Mann als 
Erkundungspatrouiüe vorzugehen. Es war keine leichte 
Aufgabe, doch wir mußten vor und sollten Nachsehen, ob 
der vorliegende Wald besetzt, wie er befestigt und was da¬ 
hinter war. Doch kaum 50 m von der Kompagnie ent¬ 
fernt, schlugen die Kugeln rechts und links, vor und hinter 
uns ein; wir durften uns kaum rühren. Wir lagen sehr 
lange in den Strohhocken. Nun setzte unsere schwere und 
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