Volltext: Zwischen Metz und den Vogesen (3 / 1915)

Ich freu« mich schon wieder auf ein neues Gefecht, denn 
es ist wirklich interessant anzusehen. Wenn die Rothosen 
einmal Reißauö nehmen, lassen sie alle- liegen: Gewehr 
und Patronen, Rock und Käppi, Seitengewehr und Tor» 
nister, um nur fest laufen zu können. 
was eilt Holzknecht an fein Weib schreibt. 
Ich muß Dir wieder ein paar Zeilen schreiben, indem ich 
immer meine Gedanken bei Euch daheim habe, und wie 
ich mich schon freue auf ein glückliches Wiedersehen, das 
kann ich gar nicht beschreiben. Wenn eS auch noch lange 
dauert, das macht gar nichts. Die Hauptsache ist, wenn 
nur wir immer gesund und glücklich bleiben, dann sehen 
wir uns schon wieder. Wer nur nicht verzagen dabei. Die 
längere Zeit wird vorüber sein. Liebste Nanni und Kinder! 
Wir werden wahrscheinlich am Montag abfahren, sagte 
unser Hauptmann, und wir kommen zur Eisenbahnwache. 
DaS ist der schönste Dienst, den wir nun glücklicherweise 
erhalten können. Im Gefecht, da haben wir was durch¬ 
gemacht, bei Sturm, Wind, Regen und Kälte. Aber es 
macht alles nichts, wenn wir nur wieder gesund und glück¬ 
lich nach Hause kommen. Es ist dann jedem eine ewige 
Erinnerung unvergeßlich. Es ist mir viel lieber, daß ich 
das alles mitmachen kann, als wenn ich daheim wäre und 
wäre ein Taugenichts oder krank. Liebe Nanni! Wenn 
wir jetzt fortkommm und wo wir eigentlich hinkommen, 
dann werde ich Dir schon gleich wieder schreiben. Der 
Vogel hat mir wieder 20 Packl Schnupftabak geschickt. Jetzt 
habe ich aber genug für immer. Ich hätte bald im Tor¬ 
nister keinen Platz mehr. Dafür lasse ich ihm aufs beste 
danken und seiner Frau auch. Ich werde ihm auch selber 
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