Volltext: Zwischen Metz und den Vogesen (3 / 1915)

strauche und winkte mich zurück. Also zurück 300 m im 
Laufschritt. Er teilte mir mit, daß sein Hornist einen Streif¬ 
schuß erhalten habe, ich sollte einem Hornisten Befehl geben, 
zum Sturm zu blasen. Ich wollte gerade Kehrt machen, 
als etwas durch die Büsche kroch. ES war der Bataillons¬ 
hornist ohne Tschako, ohne Tornister, den Kopf in weißen 
Binden, das Gesicht voll Blut und das Hom in der Hand. 
Er hörte die lauten Worte des Majors, und schon schmet¬ 
terte sein Signal „Seitengewehre". Sofort nahmen die 
Kompagniehornisten das Signal auf. Ein Aufblitzen in 
den Schützenlinien, ein rasendes Schnellfeuer, da blies 
es auch schon: „Kartoffelsupp, Kartoffelsupp ..." Nun 
liefen wir zu vieren, Major, Adjutant, Homist und ich 
im Laufschritt bis in die ersten Linien, alles war schon 
in Bewegung, der Major konnte sich sein: „Marsch, marsch, 
hurra!" sparen, denn die Jäger waren schon in vollem 
Lauf, ohrenzerreißend war das Hurrageschrei! 
Mer nun kam die Hauptarbeit, es mußte der steile 
Hang genommen werden. Wir stürmten die Höhe hinauf, 
alle unsere Kräfte zusammennehmend, was sich nicht ergab, 
wurde niedergestochen. Auf einmal stockten die vorderen 
Reihen. Wir glaubten schon an Rückzug, da wurden Rufe 
laut: „Turko, Zuave!", es waren jedoch nur Augen¬ 
blicke, und mit doppelter Kraft gings vorwärts. Die Wut 
unserer Leute war furchtbar, und die Kolbenschläge pras¬ 
selten nur so nieder auf die schwarzen Wollschädel. Mit 
angst- und wutverzerrten Gesichtern ergaben sich die meisten. 
Links von uns tobte noch der Kampf, und wir warfen 
uns nun dorthin, um unseren Kameraden zu helfen. Unser 
Major allen voran. Der Adjutant links, ich rechts von 
ihm, und der Homist blies unermüdlich. 
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