Volltext: Führer durch die Ausstellung des 23. Deutschen Geographentages in Magdeburg 1929

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Schaubild 8 gibt einen Vergleich der Verkehrsdichte der Elbe 
zum gesamten deutschen Wasserstraßennetz. 
Schaubild 9 zeigt die durchschnittliche Transportweite. 
Die Schaubilder wurden auf Veranlassung der Arbeitsgemeinschaft 
der Elbeschiffahrt e. V. von der Vereinigten Elbeschiffahrts-Gesell 
schaften Aktiengesellschaft, Dresden, hergestellt. 
Fernerhin ist in einer Reihe von zum Teil recht wertvollen 
Modellen die Entwicklung der Schiffsgefäße, wie sie durch die 
geographische Struktur des Flußbettes bedingt ist, dargestellt. Die 
Modelle sind zum Teil bisher in Ausstellungen überhaupt noch nicht 
gezeigt worden. Sie sind zur Verfügung gestellt von der Schiffer- 
Brüderschaft in Lauenburg a. E., vom Lübecker Flußschiffer-Verein 
Lübeck, von der vereinigten Elbeschiffahrts-Gesellschaften Aktiengesell 
schaft und von Steuermann Westphal, Alsleben a. S. 
Die ältesten Modelle sind die Stecknitzkähne des Lübecker Fluß 
schiffer-Vereins. Der älteste Stecknitzkahn geht wahrscheinlich auf das 
Jahr 1700 zurück. Er besaß eine sehr geringe Bordhöhe von 86 cm, 
eine Länge von 19 m, 3,24 m Bodenbreite und einen Tiefgang von 
41—43 cm. Die Tragfähigkeit betrug etwa 50 t. 
Der zweite Stecknitzkahn stammt wahrscheinlich aus dem Anfang 
des 19. Jahrhunderts. Dieser Kahntyp soll in der Schiffersprache den 
seltsamen Namen „ Polka “ geführt haben. Die Tragfähigkeit betrug 
ca. 70—75 t. 
Der dritte Stecknitzkahn stellt einen Kaffenkahn dar, wie er bis 
in die 70 er Jahre des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. 
Das älteste Lauenburger Modell stammt aus dem Jahre 1781. 
Das zweite ähnliche Modell ist etwas jüngeren Datums. Beide Typen 
sind mit Rahmenbesegelung versehen. Der Vordersteven liegt im 
Gegensatz zu den Stecknitzschiffen schräg. Das erste Lauenburger 
Modell stellt eine Gelle (niederdeutsch Jall) dar. Das zweite Lauenburger 
Modell wurde in der Schiffssprache „Schuner“ genannt. Diese Fahr 
zeuge wurden zum Transport von Salz usw. zwischen Lüneburg und 
Lübeck benutzt. 
Das dritte Lauenburger Modell stellt einen Spitzkahn dar. Dieser 
Typ war in der Hauptsache an der Warthe und Netze beheimatet. Die 
Tragfähigkeit betrug ca. 100 t. Die Fahrzeuge dieses Typs wurden 
vorwiegend zur Beförderung von Sprit, Getreide usw. verwendet. Die
	        
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