Volltext: Führer durch die Ausstellung des 23. Deutschen Geographentages in Magdeburg 1929

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Für die Kulturhinterlassenschaften sei auf die Ausstellungs 
sammlung des Städtischen Museums für Natur- und Heimatkunde in 
Magdeburg, Domplatz, hingewiesen. Schulz. 
Raum 9—11. 
Die mittelalterliche und früh-neuzeitliche Besiedelung, 
die geschichtliche Entwicklung der Provinz Sachsen. 
Zwei Karten großen Maßstabes veranschaulichen die terri tori ale 
Zusammensetzung der 1815 gebildeten Provinz Sachsen, nach 
dem Zustand ums Jahr 1800, und die kirchliche Einteilung 
Mitteldeutschlands vor der Reformation. 
Die Ausstellung soll weiterhin in einer Reihe von Proben ein 
Bild von der bisherigen historisch-geographischen Betätigung der 
Historischen Kommission gewähren. Sie erstreckt sich in der Haupt 
sache auf 4 Gebiete. Einzig in seiner Art ist das nur handschriftlich 
ausgeführte, außer der Provinz Sachsen auch Anhalt und die beiden 
Fürstentümer Schwarzburg umfassende Flurkartenwerk, bestehend 
aus alten Meßtischblättern 1 : 25000 mit Eintragung aller früheren und 
heutigen Gemeinde- und Flurgrenzen, Flurnamen, Wüstungen und 
sonstigen Örtlichkeiten, nebst Wüstungsbüchern (mit Pausen der Flur 
lagen) und Feldwannenbüchern (mit Listen der Flurstücke sowie 
Größen- und Gestaltsangaben). Als Beispiele älterer Flurkarten 
sind ausgelegt 2 Blätter des sogenannten Magdeburger Kammer 
atlasses, einer Aufnahme der Domänen im Herzogtum Magdeburg 
von 1722, und ein Blatt der kursächsischen Vermessung der Grafschaft 
Barby von 1718. 
Die Flurkarten bilden die Grundlage für die schon recht weit 
gediehenen und im Fortgang begriffenen Wüstungswerke, jeweils 
bestehend aus einer Wüstungskunde für einen größeren Bezirk mit 
Wüstungskarte. Für Arbeitszwecke sind die Grundkarten 1 : 100000 
bestimmt, die in rot die Gemeinde- und Gutsbezirksgrenzen enthalten. 
Die geschichtlichen Karten und Stadtpläne sind als Beigaben 
zu den Bau- und Kunstdenkmälern entstanden und umfassen demgemäß 
in der Regel nur einen Kreis. Sie berücksichtigen außer den politischen 
und kirchlichen Verhältnissen auch die siedlungs- und baugeschichtliche 
Entwicklung. (Von den ausgestellten Blättern sind die für die Kreise 
Neuhaldensleben und Quedlinburg noch nicht erschienen.) 
Bauermann.
	        
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