Volltext: Führer durch die Ausstellung des 23. Deutschen Geographentages in Magdeburg 1929

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Es sind zunächst dargestellt worden die Wohnbereiche einiger 
Tierarten, die im Gebiet ihre Grenze finden. Dabei wurden größere 
Tiere bevorzugt. Die Beispiele für die Verbreitungsformen lassen sich 
beträchtlich vermehren. 
Die Verbreitungsverhältnisse von Geburtshelferkröte, Faden 
molch, Raben- und Nebelkrähe sind durch die Entwicklung der 
Artbereiche bedingt. Bei Kranich und Trappe spielt die Einwirkung 
der menschlichen Kultur eine Rolle: früher lag die Bereichsgrenze weiter 
westlich. Der Bergmolch gibt ein Beispiel für die Einwirkung 
ökologischer Erscheinungen auf die Verbreitung. Er lebt vorwiegend 
im Gebirge, sonst im wesentlichen nur auf anstehendem Gestein: 
montane Art. Die beiden Krähen sind weiter insofern wichtig, als 
es sich bei ihnen nicht um zwei Arten, sondern um geographische 
Rassen handelt. 
Einige Seltenheiten aus der heimischen Tierwelt sollen zeigen, 
wie sehr ursprünglich ziemlich verbreitete Formen durch die Kultur 
des Bodens oder durch jagdliche Maßnahmen geschädigt und eingeengt 
worden sind; über den Biber berichten die beiden Ölbilder, im übrigen 
ist ihm die Abteilung für Naturschutz gewidmet. 
Die Wollhandkrabbe ist zuerst vor etwa 15 Jahren bei Hamburg 
aufgetreten. Sie hat sich dann elbaufwärts ausgebreitet. Vor einem Jahr 
hatte sie die Havelmündung schon wesentlich überschritten, und dann 
steigerte sich die Geschwindigkeit. Jetzt ist sie überall im Stromgebiet 
der Elbe nicht mehr selten und hat die Saale bis Naumburg hinauf 
besiedelt. 
Der Bockkäfer Acimerus Schäfferi lehrt, wie das Tal der Elbe 
für die Ausbreitung mancher Tiere eine Rolle spielt; nur in seinen 
Auenwäldern findet man die Art. 
Es sei darauf hingewiesen, daß im Museum für Natur- und 
Heimatkunde Vertiefung und Erweiterung des hier Gebotenen zu 
erhalten ist. Borchert. 
Raum 5. Naturschutz. 
Ganze Landschaftsformen, deren Bestand bedroht ist, werden durch 
Vereinbarung mit dem Besitzer oder durch gesetzliche Maßnahmen 
unter staatlichen Schutz gestellt. Die ausgehängte Karte gibt eine 
Übersicht der Naturschutzgebiete Mitteldeutschlands und
	        
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