Volltext: Die Pfarreien des Dekanates Gmunden

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A. 1280 sprach K. Rudolf. I. dem passauischen Bischöfe 
Petrus die Advokatie über die Pfarre Lohchircheu zu, weil 
dieser' bewiesen hatte, daß sie von den Gebrüdern Gottfried und 
Ulrich den Truchsen der Hochstifte übergeben worden sei. - 
In mehreren Urkunden des 14. Jahrhunderts kommt der 
Ausdruck vor: „in Lohchirchuer Psarr", womit noch nicht 
gesagt werden will, als sei. Lahkirchen damals schon eine Pfarre 
mit einem eigenen Seelsorger gewesen, sondern sie war von 
früherer Zeit her eine mit Tauf- und Sepulturrecht ausgestattete 
Filialpfarre oder Curatie, die von der Pfarre Olsdorf, später 
von Gmunden aus, durch Pfarrgesellen escurrendo pastorirt 
wurde. 
Im I. 1484 bewilligte der Stadtpfarrer von Gniunden der 
Gemeinde Lahkirchen auf 3 Jahre einen Gesellen im Gute Platzen- 
that, gegen jährliche 10 Pfd. Pfennige; und im I. 1490 befahl 
die Dechantin des Nonnenklosters Niedernburg zu Passau, als 
Patronin der Pfarre Gmunden, dem dortigen Stadtpfarrer die 
Aufnahme eines ewigen Priesters für Lahkirchen, der zu Matzen 
thal auf dem Widern sitzen solle. 
Seit jener Zeit hatte Lahkirchen einen ständigen Vicar, der 
auch bis a. 1756 die Filiale Gschwand zu versehen hatte.*) 
. Die Irrlehre Luther's verdrehte auch den Insassen von Lah 
kirchen den Sinn, machte sie mißmuthig und rebellisch; a. 1599 
kam es so weit, daß sie ihren Pfarrseelsorger ermordeten. A. 1626 
war es der Wirth Neumüller von Lahkirchen, der an der Spitze 
von 400 Bauern aus dortiger Gegend an dein Bauernaufstände 
theilnahm, und vom 5. Juli bis 22. August die Stadt Steyer 
und deren Umgebung im drangvollen Besitze hielt, bis der kaiserliche 
*) Für das abgetretene Denominations- un Präsentationsrecht auf 
das Vikariat Lahkirchen, welches eigentlich dem Fraucnstifte Niedernburg zu 
Passan als Patron der Pfarre Gmunden zustand, wurden von Seite des 
Pfarrers von Gmunden, Franz Abraham Herrack, demselben Stifte die 
üperzentigen Interessen des Kapitales pr, 8000 fl. auf 3 Jahre, also 1200 fl., 
abgelassen; a, 1727 cedirt derselbe Fr. Abraham Herrack der Pfarre Lah 
kirchen seine um 200 fl. erkaufte Alster-Wiese.
	        
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