Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Wie denn nach einem alten Erfahrungssatz die lebendige Reklame von Mund 
zu Mund den größten Erfolg hat, so vermehrte sich die Zahl der reisenden 
Engländer, welche die Stadt Linz und den Gasthof Erzherzog Karl besuchten, 
von Jahr zu Jahr, hauptsächlich durch persönliche Empfehlung der^heimkehren- 
den Landsleute und wurden dieselben bald ständige, sicher zu erwartende 
Sommergäste der ihnen liebgewordenen Gaststätte. 
Aber auch die Amerikaner fanden, veranlaßt durch Loblieder, die von Be¬ 
suchern der Stadt Linz dem Gasthofe Erzherzog Karl gesungen wurden, in der 
Folge den Weg nach Linz. Schon Ende der Fünfzigerjahre befuhren größere 
und kleinere Gesellschaften und auch Einzelreisende amerikanischer Nation 
HALLE 
von Passau an die Donau und hielten im Gasthofe Erzherzog Karl kürzere oder 
längere Rast. 
Es war auch ganz unmöglich, bei der Ankunft mit dem Reisewagen oder mit 
einem der Dampfschiffe, an dem soliden, vertrauenerweckenden Biedermaier- 
bau, der in glänzenden Buchstaben den Namen des siegreichen Feldherrn trug, 
vorüber zu gehen. 
So konnte es nicht ausbleiben, daß das Haus schon in den Sechzigerjahren 
einen unbestrittenen internationalen Ruf erhielt. Es kamen nun auch die Deut¬ 
schen aus dem Reich, welche früher kaum mit dem Reisewagen oder mit der 
Eisenbahn Linz berührten, mit den Dampfschiffen von Passau die Donau ab¬ 
wärts. Trotz ihrer Befangenheit mußten sie erklären, daß die Schönheiten der 
Donau jenen des Rheins zumindest gleichkommen. Ende der Sechzigerjahre 
konnte der Gasthof Erzherzog Karl schon auf eine ständig wiederkehrende und 
von Saison zu Saison sich vergrößernde Klientel aus aller Herren Länder 
rechnen. 
Aber auch die Oberösterreicher und die Bewohner der Nachbarprovinzen 
sowie die Wiener Kaufleute und Industriellen, welche Linz mit der Eisenbahn 
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