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und 1837 der jetzige Friedhof eingeweiht wurde,1) so erhielt Gleink in
jenen Jahren das Aussehen, das es im wesentlichen noch gegenwärtig
aufweist.
Eine Zeit der Aufregung kam durch den Kampf um die Real¬
dotation des Linzer Bischofstuhles.2) Mit kaiserlicher Entschließung vom
25. Sept. 1869 wurde wie Garsten so auch Gleink aus der Bewidmung
des Linzer Bistums ausgeschieden. Die Verwaltung führte seit 1. Jänner
1870 die k. k. Forst- und Domänendirektion Gmunden durch den k. k.
Förster, später k. k. Forstverwalter Wilhelm Schasching. Das bischöf¬
liche Schloß, die ehemalige Abtei, wurde verpachtet, und zwar die
meiste, wenn nicht die ganze Zeit an den Steyrer Frachtner Matthias
Klinglmayr. In die Wohnräume wurden Mieter aufgenommen, in den
ersten Jahren hauptsächlich Fabriksarbeiter, später auch Private, Hand¬
werker und Beamtenfamilien; bei der Höchstbesetzung waren 32 Par¬
teien untergebracht, so daß in den größeren Zimmern mehrere zusammen
wohnen mußten. Der Meierhof war die ganze Zeit an Matthias Klingl¬
mayr verpachtet, einzelne Grundstücke an umliegende Landwirte.3) Man
dachte an gänzlichen Verkauf der Gebäude und der Gründe, auch die
Unterbringung der Ackerbauschule wurde erwogen.4) Endlich wurden
auf Grund der allerhöchsten Entschließung vom 25. August 1882 die
landtäflichen Güter in Gleink und Garsten wieder in die Bewidmung
des Linzer Bistums eingegliedert.
x) Pfarrchronik 105; Pritz, Gleink gibt irrtümlich 1838 an. Die
Friedhofkapelle wurde 1840 eingeweiht; in der daselbst befindlichen Gruft für
die verstorbenen Salesianerinnen — nicht, wie Konrad Meindl, Leben und
Wirken des Bischofes Franz Joseph Rudigier 1891 I 270, irrtümlich angibt, in
der alten Benediktinergruft — ist das Herz des Bischofs Gregor Thomas bei¬
gesetzt, während sein Leichnam in der Gruft des Alten Domes zu Linz ruht. —
Zur Zeit der Benediktiner war der Gleinker Friedhof im jetzigen Garten der
Klosterfrauen am östlichen Abschluß der Kirche; die Leichen wurden dort hinaus¬
getragen, wo jetzt die Pforte des Frauenklosters ist. Nach Einführung der
Klausur, vielleicht auch schon früher, wurde der Friedhof über die Umfassungs¬
mauer gegen Norden hinausverlegt; dort steht noch eine einsame Säule, deren
drei Tafeln jetzt im Kreuzweggang eingemauert sind (vgl. oben S. 48). Unter
der Kirche befindet sich die alte Gruft der Benediktiner; die Gruft unter der
Frauenkapelle war den Hofrichtern und deren Familien vorbehalten. — Im
jetzigen Pfarrfriedhofe wurden auch lange die verstorbenen Salesianerinnen be¬
graben; seit 1896 aber hat das Kloster in seinem Garten eine eigene Begräbnis¬
stätte, in die auch teilweise, wie früher schon in die Gruft unter der Kirche,
die im Pfarrfriedhofe begrabenen Leichen der Klosterfrauen zurückgeführt sind;
Pfarrchronik und Überlieferung.
Hittmair 506 f; Meindl, Rudigier II 209 ff.
3) Herrn Oberförster Roman Neubacher in Garsten, der damals in
Gleink wohnte, sei für diese Mitteilungen der beste Dank ausgesprochen.
4) Doppelbauer, Bischof Rudigiers politische Reden. 1889. S. 193. 198.
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