Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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unci mithin die jederzeit geweste große Ungelegenheit1) aus dem Kloster 
hinausgebracht worden.2) 
Abt Gölestin I. starb am 7. Februar 1678 und auf ihn folgte im 
gleichen Jahre der zweite Gründer Gl e inks, Rupert I.,. Edler 
von Kimpflern. Er war von Kremsmünster postuliert worden.;*) Er 
hat das Kloster in eine solche Ordnung und einen solchen Zustand, in 
welchem es a prima fundatione noch niemalen gewesen, ver setzet.4) 
Rupert I. hat gleich anfangs das von seinem Vorfahr er unvollendt 
gebliebene Gebäu der Abtei zur wirklichen Perfektion gebracht5) und son¬ 
derlich diejenigen Ort; welche durch Übereilung des welschen Baumeisters 
in einen gefährlichen Stand gesetzt worden, vor dem angedrohten Ruin 
durch eine sonderbare Dexterität (indem an das hinaus gegen den Konvent¬ 
hof sinkende Gebäu ein Erker; allwo dermalen eine Kapelle6) erbauet 
worden) befreiet 7 folg ends das Gebern von der Abtei gegen den Konvent 
versus occidentem samt denen Kästen darauf von Grund, aus (allwo zuvor 
ein hoher Berg abzuführen gewesen) auf geführet;7) benebens auch das alte 
und unordentliche Winkelwerk vor der Abtei völlig über TIaufen gerissen, 
die Roßställ hindan gegen das Tor transferiert;8) die Ho/richterei,9) Eisei (?)} 
Fleisch- und Krautgewölb samt völligen Tr actum, von neuem auf gebauet, 
nit weniger auch das Tor von cler untern Seit in die Mitte versetzt, beede 
Extremitates mit schönen Rundellen oder Türmen geschlossen und also 
hiedurch dem Kloster ein herrlich und schönes Ansehen gemacht, zu ge- 
schweigen der sotvohl zu Zierde als Nutzen zu beeden Seiten des Hofplatzes 
aufgerichten Lust- und Fruchtgärten.lü) Er baute auch den Konvent neu,11) 
1) So gab es 1592 bei der Hochzeit des Reitknechtes einen Raufhandel, 
in den selbst Abt Michael II. hineingezogen wurde und bei dem der Schmied 
zu Dornach ums Leben kam; der Abt mußte sich in Passau rechtfertigen und 
das Stift hatte viel Verdruß; Ann. 175. 
2) Ann. 231. 
3) Ann. 238. 
4) Ann. B 8. 
5) Darauf weist die mehrmals eingemeißelte Jahreszahl 1684 hin. 
•ß) Die jetzige bischöfl. Hauskapelle mit schönen Stukkaturarbeiten des 
Joh. B. Carlone. 
T) Damals nur einstöckig; vgl. später S. 49. 
8) Im Erdgeschoß des Försterstöckls und der Alten Schule sieht man 
noch Stallfenster; auch die Gewölbe mit den Viehbarren sind noch zum Teil 
erhalten. Zu beachten ist, daß die beiden genannten Gebäude damals überhaupt 
nur Erdgeschoß hatten; vgl. später S. 49 
9) Der jetzige Pfarrhof. — Holzingers Krämerhaus, Neustift Nr. 4, war 
Hofschreiberhaus ; Pfarrchronik 13. 
10) Ann. 240. 
11) Ann. B 8; über der heutigen Klosterpforte steht die Jahreszahl 1702.
	        
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