Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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Gleink propter quaedam commissa furia arci Sty remi ab administrator e 
ibidem Maximiliano traditus, post multorum dierum in carcera tion em in 
loco consueto domin i i Styrensis eiusdem in Freising]) dicto ex singulari 
gratia decollatus est. Suspendendiis enim fuerat. . . Cuius cadaver post- 
modum ad St. Udalricum, locum consecratum, sepultum fuit. 
Es ist nun am Platze, die späteren Geschicke Gleinks in gedrängter 
Übersicht darzustellen. 
Benedikt Schroffnagel wurde nach zehnjähriger Admini¬ 
stration am 12. Jänner 1631 zum wirklichen Abte gewählt; er hit zur 
Zeit nur mit drei Prof essen gehausetr) 
In seine Zeit fiel der große oberösterreichische Bauernaufstand, 
unter dem auch Gleink litt; Gleink ist außer eines einzigen Konventualen, 
P. Michael, der sich in der Totenkammer unter die Totenbeiner verborgen, 
leer stehen blieben, darauf die Bauern das Kloster gestürmt, Kanzlei und 
Archiv geplündert, die Acta und schriftliche Documenta in Plof geworfen 
und hin 'und her gesträhet; die Schriften wurden wieder zusammenge¬ 
sucht, boten aber ein trauriges Bild.3) Auch Ann. B berichten: Sub 
ei us regimine nota perdueìlio rustico-rum huius provincia e acci dit et ab 
his monasterium spoliatum fuit.4) Nach Zetl geschah das am 27. Juli 
1626.5) Dazu kamen die Kriegssteuern und andere Verluste; so wurden 
im März 1645 die Kremser Besitzungen von den Schweden arg ver¬ 
wüstet.0) 
Es darf uns also nicht überraschen, daß das Stift nach dem Tode 
des Abtes am 3. April 1648 von der Auflösung bedroht war.7) Da 
nahm sich Abt Placidus von Kremsmünster an;8) er versprach, zur 
Herhaltung des Gottesdienstes einen oder zwei Patres aus seinem 
Konvent zu schicken, und ermahnte die Kapitularen zur genauen Be¬ 
obachtung der klösterlichen Zucht, da sich bei solchen Zeiten viel obser- 
vatores fwiden. Zur Erklärung setzen die Annalen bei: Denn es ist zu 
x) Die Freising, an der Eisenstraße, etwas über St. Ulrich hinaus; dort 
stand das Hochgericht des Burggrafen. Das Hochgericht der Stadt war beim 
Föhrenschacherl an der Sierningerstraße außerhalb des Krankenhauses zu Sankt 
Anna. Rolled er 191. 452. 
<J) Ann. 205. — Die Schreibweise, wie auch sonst, etwas erneuert. 
3) Ann. 207. — Vgl. oben S. 9 Anm. 1. 
4) Ann. B 15. 
5) Zetl 61. Seine Darstellung erscheint durchaus übertrieben: Alles darinnen 
erschlagen. Wenn aber Stieve Anm. 10 zu S. 91 deswegen die Tatsache selbst zu 
bezweifeln scheint, so scheitert das an der Bestimmtheit der Gleinker Überlieferung. 
6) Ann. 213 f. — Die Gleinker Annalen berichten in diesen Zeiten fast 
auf jeder Seite von drückenden Kriegsleistungen. 
7) Ann. 215 f. 
8) Placidus Buchauer 1644—1669.
	        
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