Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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Tische saßen, kam die traurige Nachricht, daß die Türken die Festung 
Wihitsch in Kroatien erobert hatten, der Anfang eines vierzehnjährigen 
wechselvollen Krieges (23).l) 
Im Frühjahr 1599 war eine längere Prälatenkonferenz zu Wien; 
der damals herrschenden schlechten Witterung schreibt Lindner die 
auffallende Erscheinung zu, daß eine Anzahl von Prälaten im gleichen 
oder in den nächsten Jahren aus dem Leben schied, so der Abt von 
Lambach, Burkhart von Furtenbach, am 19. August 1599 zu Wien, der 
Gleinker Abt Michael II. am 25. September 1599 in seinem Kloster (55). 
Im Juni 1617 war zu Linz Prälatenkonferenz; der Gleinker Abt Valentin 
begab sich dorthin cum unico famulo et duobus equis in calessa (313). 
Bei dem regen Verkehr zwischen Gleink und dem Nachbarkloster 
Garsten erscheint es nicht unangebracht, einiges über das damalige 
Garsten zu sagen, umsomehr, als durch die Ähnlichkeit der Schick¬ 
sale auch einiges Licht auf die Gleinker Verhältnisse fallen dürfte. 
Garsten, 1080 als Kollegiatstift gegründet, wurde später den Be¬ 
nediktinern von Göttweig übergeben und erscheint seit 1111 als selb¬ 
ständige Abtei.2) Deren erster Abt war der hl. Berthold; ein Blutsver¬ 
wandter dieses Heiligen, ebenfalls durch Ruf der Heiligkeit und durch 
wunderbare Taten ausgezeichnet, war unter dem Namen Ulrich erster 
Abt von Gleink.3) Aufgehoben wurde das Benediktinerstift Garsten durch 
eine kaiserliche Entschließung vom 21. März 1787; damals hatte es 
47 Kapitularen. Im Kloster selbst waren 25 Geistliche, außerdem waren 
14 Seelsorgstationen besetzt: Steyr, Gaflenz, .Weyer, Neustift, Gro߬ 
*) Am 19. Juni 1592 zwang Hassan, Pascha von Bosnien, Bihatsch, die 
letzte Festung, welche Österreich noch an der Unna hatte, nach einer neun¬ 
tägigen Beschießung zur Übergabe; Hub er IV 375. Nach 14 Jahren wurde 
1606 der Friede von Zsitvatorok geschlossen. 
-) Melzer, Zur älteren Geschichte der Benediktinerabtei Garsten; Archiv 
f. d. Geschichte der Diözese Linz IV (1907). — Im übrigen hält sich die folgende 
Darstellung an die schon mehrfach erwähnte Abhandlung von Frieß und an 
Pritz. Genauerer Hinweis erfolgt nur bei besonderem Anlasse. 
3) Gestorben 1154; Ann. 8: Apud eius sepulchrum (hic locus sicut et aliqua 
eius gesta — proh dolori — ob annales a tum nostris neglectosbellorum, rebellionum 
gravissimarunique mutationum frequentia et flammis consumptos, quae vieibus tribus 
Monasterium exusserunt, amissos [!]) aliqua miracula facta, varii morbi, praesertim 
anginae et dentium curati fuerunt. — In den Ann alen finde ich zwei große Feuers¬ 
brünste in Gleink. Eine unter Abt Piligrim (1220—1240): Das Kloster ist durch 
eine unversehens entstandene Feuersbrunst völlig in die Aschen gelegt worden; Ann. B 4. 
In der Tat versprach am 12. Juli 1220 Leopold VI. dem Kloster, alle durch 
Feuersbrunst oder auf sonstige Weise verlorenen Privilegiumsurkunden zu er¬ 
setzen; ÜB. II Nr. 418 S. 617. Die andere war im ersten Jahre der Kegierung 
Ottos I. (1277—1313): In diesem Jahre hat das Kloster große Feuersbrunst erlitten; 
Ann. 41.
	        
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