Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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démuni per monticuium ad Ipsum flamen delectus est. in quo periisset 
(nam. sib i ampi i us praesens non fuit et viribus omnino exhaustas) nisi 
casu quidam supervmisset, qui earn inde extraxisset et ad proximam aedi- 
C'uhim Staimvendt1) perduxisset. Aliquot diebus il)i pro infirmitate iacuit. 
Spies wurde einige Jahre später Pfarrer in Mölln und wurde dort von 
der religiösen Neuerung angesteckt, weshalb Lindner, dem das Heil der 
Seele höher als das des Leibes stand, zum Berichte jenes Überfalles 
hinzufügt': F or san Uli malto salabrius fuisset, si obiissct. Übrigens soll 
sich Spies später wieder bekehrt haben. 
Am 6. Dezember 1604 war der Steyrer Pfarrer2) in Begleitung 
des Färbers Radlmayr3) zu Gleink; als sie auf dem Rückwege den 
lutherischen Friedhof4) besichtigen wollten, wäre ihnen das beinahe 
sehr übel bekommen (122). 
Auch kamen selbstverständlich Besuche aus dem nächsten Stifte, 
aus Garsten. Am Sonntag Judica 1605 hielt der Garstner Abt, Johann 
Wilhelm Heller, zu Gleink, wo er einst Administrator gewesen war, 
das Pontifikalamt (128); gab es im Stifte irgend eine Feier, so waren 
regelmäßig Gäste aus Garsten anwesend, so bei der Primiz am Andreas¬ 
tag 1609 (193), bei der Primiz am 21. April 1613 (237), am Sonntag 
l) Das heutige Gasthaus in der Lauberleiten. 
J) Johann Widersperger, ein Franke; er war bald nach seiner Einsetzung 
beim Überfall auf die Markusprozession 1601 (vgl. später S. 34) so schwer ver¬ 
letzt worden, daß er zeitweise geistesgestört war; er starb am 27. Aug. 1618; 
Preuenh. 331; Lindner 73 ff, 355. 
3) Leonhard Radimayer wurde bei der katholischen Erneuerung Steyrs 1599 
(vgl. später S. 34) licet tinctor etilliter atus fuer at in den Gemeinderat aufgenommen: 
propter religionem catholicam, a qua inter medios lutheranös Styriae solus vivens hun- 
quam defecit; er starb am 28. Jänner 1615 (267). — Zetls Chronik der Stadt 
Steyr 1612—1635, herausg. von Ludwig Edlbacher im 36. Bericht des Museums 
Francisco-Carolinum zu Linz 1878, S. 11 gibt den 27. Jänner 1615 an. Jakob Zetl 
war ebenfalls Färbermeister und besaß das Haus Nr. 14 in der Langen Gasse 
zu Ennsdorf. Er war gut katholisch und verwaltete mehrere Ämter; so war er 
Viertelmeister und Bruderhausverwalter; er starb um 1647; Pritz, Steyr 246; 
Roll ed er, Heimatkunde von Steyr 1894 S. 182. Radlmayer hatte 1614 in dritter 
Ehe Zetls Schwester Katharina geheiratet; Zetl 11, Lindner 260.— In seinen 
Angaben ist Zetl nicht immer ganz verläßlich. Ein schönes Denkmal hat er in 
E. v. Handel-Mazzettis Roman „Die arme Margaret" (1910) erhalten. 
4) Die Leichen aus Steyr wurden ursprünglich in Garsten, dann auch im 
Friedhof bei der Steyrer Pfarrkirche begraben; Pritz, Steyr 25. Als 1542 eine 
Seuche weitete, wurde beim Bruderhaus ein Gottesacker errichtet, der von den 
dort stehenden Weichselbäumen der Weichselgarten hieß; Preuenh. 262. Der 
jetzige Friedhof ober Steyrdorf wurde 1569—1584, also zur Zeit des Protestantismus, 
gebaut; Preuenh. 283; er wird deshalb von Lindner eoemetermm Jiaereticorum 
oder lutheranorum genannt. Sonst hatte er nach dem ersten Begrabenen, Fidl- 
berger, den Namen Fidlberg; Preuenh. 284. Nach Zetl 98 wurde dieser Fried¬ 
hof erst am 31. Juli 1628 vom Garstner Abte katholisch eingeweiht.
	        
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