Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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zu Garsten weilten, kam Abt Valentin zu ihnen, si qua ratione maxima 
debita sui monasterii dissolvere queat, consulens (260). Endlich wurde er 
der Sorgen überdrüssig: postquam de exsolvendo aere alieno, quo mo¬ 
nasterium ilio tempore oneratum fuer at, desp er asset, resignavit.1) Dies 
geschah nach Lindner am 18. April 1618; am 22. April verließ er Gleink 
mit einem Reisegeld von 100 fl. und einem Ehrengeschenke, einem 
ziemlich großen Fasse trefflichen Weines: non dubium, quin perquam 
liberale honorarium eidem fuisset oblatum, si ipsum monasterium aere 
alieno tarn magno non fuisset oppressum, cuius tarnen in sua administra- 
tione magnam summam dissolvit. Er wurde dann Abt von Kleinmaria¬ 
zell (326).2) 
Nach der Abdankung Abt Valentins wurde im Namen des ge¬ 
samten löblichen Prälatenstandes der Kremsmünsterer Profeß Maximilian 
Lechner als Administrator von Gleink eingesetzt, aber, wie die Gleinker 
Annalen kurz und bündig berichten, nach zwei Jahren ist er wieder ab¬ 
gesetzt wordenWas Lindner von ihm erzählt, läßt leicht die Gründe 
ahnen. Rie bonus vir ita sibi commissum monasterium administravit, ut 
tandem anno 1621 circa festum Michaelis per Rmum. Cremifanensem in 
puncto, cum minime suspicatus esset, ab hoc officio administrations fuerit 
amo tus ac alteri eadem administrativ de eodem monasterio Cremifanensi? 
seil. suo I). Priori M. Benedicto A7./) a Rmo. sit commissa. Maximilianus 
auteìn supradictus ad aretiorem diseiplinam monasticam addiscendam per 
aliquot tempus Cremifani detentus est, inde acl monasterium Aclmontense 
ablegatus est, ubi inter fratres ultimus esse cogitur (326). Auch sonst ist 
Lindner auf diesen Administrator schlecht zu sprechen. So berichtet 
er gleich zum 19. Mai 1618, wo also Maximilian noch kaum einen 
Gleink unter die cenobia babenbergensi ecclesiae ex iurefundi attinentia gerechnet 
und zum Namen des Bamberger Rischofs der Zusatz gegeben: acl quem pertinet 
ins fundi Glunicensis ecclesiae. An diese Tatsache erinnern heute noch am Hoch¬ 
altar die Statuen des hl. Heinrich und der hl. Kunigunde. 
]) Ann. B. 15. 
:) Lindners Angaben sind auch hier wieder durchaus zuverlässig. In der 
Tat war Abt Valentin schon am 4. Okt. 1618 als Vertreter von Kleinmariazell 
(gegründet 1134, aufgehoben 1782) bei der Äbteversammlung zu Melk, wo über 
eine Kongregation der österreichischen Benediktiner beraten wurde; K eib¬ 
lin ger 1. 850. — Auch die Ann. 197 sagen im Texte: Als er kein Mittel ersehen, 
das Kloster aus den Schulden zu liberieren; hat er nach neun Jahren resigniert und 
(ist) anno 1618 Abt zu Mariazell worden. Wenn wieder auf der gleichen Seite als 
Überschrift steht: diseessit 1619, wie auch Ann. B. 8 dieses Jahr angeben, so ist 
das ein Versehen. Übrigens weist ja auf obige Sachlage schon der Umstand hin, 
daß der eingesetzte Administrator bereits am 3. Febr. 1619 die Kirchenrechnung 
von Maria Burg unterschrieb; Ann. 204. 
3) Ann. 204. 
4) Benedikt Schroffnagel, der spätere Abt; Ann. 205. 
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