Volltext: Beiträge zur Geschichte Gleinks

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Goldschmied neu herrichten ließ, wofür 12 Taler zu zahlen waren (268). 
Die neuen Äbte von Gleink und Seitenstetten wurden am 21. Sept. 1610 
mitsammen zu Seitenstetten infuliert (203).]) 
Abt Valentin fand das Stift mit 35.000 fl. Schulden belastet; so 
hatten die beiden Landhäuser ob und unter der Enns mit Straf und 
Interesse 18.000 fl. zu fordern, und da an eine Zahlung nicht zu denken 
war, sind dem Kloster die besten Untertanen gepfcindt tv or den r) Lindner 
berichtet dazu am 2. März 1610 (195): Gommissarii in monasterio Gluni- 
censi propter maxima debita, quibiis hoc monasterium premebatur; fuere 
nec ulla ratio apparebat; qua tanta debita aliquando dissolvi possent. 
Omnia itaque conscripta sunt, pro quibus tarnen Emus abbas Valentinas 
pro suo posse satisfacer e studuit et successu temporis multis debitoribus 
satisfecit. Auch erreichte Abt Valentin im August 1613 die Aufhebung 
der Untertanenpfändung (242): A DD. praelatis superioris Austriae loco 
magni beneficii impetravit, ut pro suo monasterio ratione steurarum vel 
censuum annuorum, uti vo cant, quos ad domum provincialem solvere de- 
bebat, totam Mam summam tamquam vades solverent. Unde Uli triginta 
ditiores subditi, qui hac de causa in sequestratane vel Insaz fuercint per 
mullos annos, restituii sunt. Aber die Schuldenlast drückte weiter; als 
am 30. August 1614 Abt Falb von Göttweig3) und der Vicedominus4) 
1) Vgl. Riesenhuber 17 f. 
2) Anm. 197. — An die Stände wurden besonders wegen der zunehmenden 
Kriege große Geldforderungen gestellt; seit 1503 erscheinen sogenannte Postu- 
laten-Landtage, in denen der Landesfürst die Erfordernisse vortragen ließ; 
vgl. St a über, Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit der Stände von 
Öst. o. d. Enns. 1884. S. 60 lf; 87 ff. Am 1. Dez. 1568 übernahmen die Stände 
des Landes ob der Enns die Bezahlung einer Hofschuld von 1,200.000 fl. Eben¬ 
da 66. Über die besondere Besteuerung der geistlichen Güter vgl. Keiblinger 
828; dort wird auch angegeben, daß 1609 die Prälaten des Landès ob und unter 
der Enns zu einem Anlehen von 45.000 fl. aufgefordert wurden, von denen die 
Stifte unter der Enns sogleich 25.000 fl. darbrachten. Daneben gab es noch 
Reisegelder, Beisteuer zur Hofmusik usw. So wurden nach Lindner (235) im 
Febr. 1613 von Kiesel alle Prälaten Ober- und Niederösterreichs nach Wien 
berufen — auch der Gleinker Abt Valentin kam: Varia multa magnaque a. D. 
Glöselio nomine Caesaris ab eis petita sunt; inter cetera sustentatio et solutio omnium 
musicorum Caesareanorum solis DD. praelatis ininncta est. Magna pauperies Caesaris ! 
Nisi forte D. Glöselius hoc solum ad divexandum DD. praelatos pro sua Imperatoria 
aiictoritate fecerit. 
3) Falb, früher Prior in Garsten, seit 1612 Abt in Göttweig, wurde 1624 
sogenannter Reformationskommissär und entwickelte als solcher im Lande ob 
der Enns eine ausgedehnte Tätigkeit; vgl. Pritz, Garsten 60 ff. 
4) Das Fürstbistum Bamberg, gestiftet von Kaiser Heinrich II. und seiner 
Gemahlin Kunigunde, hatte im Lande ob der Enns große Besitzungen, so be¬ 
sonders die Herrschaften Mattighofen, Friedburg, Attersee, Kogl, Frankenburg 
und Windischgarsten; Vanesa I 211, 357, 431. Auch der Gleinker Grund gehörte 
ursprünglich nach Bamberg; so wird U. B. II Nr. 420 vom 23. Sept. 1220. S. 620
	        
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