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Interesse der Stadt zu Grunde gerichtet oder für immer aufs schwerste
beeinträchtiget werden!!!
Wo ist da Gerechtigkeit oder nur Billigkeit!!!
Gemeinderath H a f f e r l vertheidigte heißblütig den Sektions-Antrag
und bekämpfte den wohlmeinenden Antrag Edenberger's.
Hasferl meinte, das Vollkommene könne oft nicht auf einmal erreicht
werden.
In 20—30 Jahren könne die vollständige Regnlirnng des Platzes
durchgeführt werden und da möge dann der eine oder der andere der durch
die Ausführung des empfohlenen Bauprojektes beuachtheiligte Hausbe-
sitzer seine etwaigen Neubauten der Art führen, daß sein bisheriges Erd-
geschoß verschüttet würde und daß das neue Erdgeschoß mit dem neu regu-
lirteu Hauptplatze in gleiches Niveau käme.
Für diese Begünstigung mögen sich die hiebet Jnteressirten bei Herrn
Hasserl bedanken! —
Durch die Hoffuung einstens sein Haus, wenn es einmal baufällig
wird, höher bauen zu müssen, wird unserer Ansicht nach der gegenwärtige
Schade, welchen die fraglichen Hausbesitzer erleiden, nicht aufgehoben.
Wenn aber früher schon die projektirten Uferzufahrtsbauten zur
neuen Donaubrücke wirklich Neubauten bei manchen Häusern nothwendig
zur Folge habeu sollten, so werden diese Bausührungen jedenfalls
bedeutend höher zu stehen kommen als dies bei den jetzigen Niveau-
Verhältnissen der Fall wäre und wir haben nicht vernommen, daß dann
die Gemeinde diesen betreffenden Bürgern einen Zuschuß zu dem erforder-
licheu größeren Bauschillinge geben werde.
Zudem dürfte bedacht werden, daß die fraglichen Häuser, die dem
Projekte der I. Sektion gemäß zum Opfer fallen sollen, keineswegs in so
naher Zeit Neubauten erwarten lassen und daß wenn dieß schon der Fall
sein sollte, diese Neubauten erst allmählig und in größeren Zeiträumen
erfolgen würden.
Bei der großen Differenz zwischen dem gegenwärtigen und znküns-
tigen Straßenniveau werden aber durch diese succesfiveu Neubauten die
Schönheitsrücksichten in empfindlichster Weise verletzt werden.
Gemeinderath Hafferl glaubt, es wäre Gefahr vorhanden, daß die
Regierung am Ende das ganze Projekt fallen lasse, wenn ihr jetzt Hin-
dernisse (?) in den Weg gelegt würden.
Wenn die Gemeinde Linz das Interesse ihrer durch den projektirten
Bau benachteiligten Bürger wahren und auf eine entsprechende Vergü-
tnng ihres Schadens antragen würde, so dürfte die Regierung, die» sich
den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit nicht verschließen wird,