Volltext: Kriegs-Kalender für das Jahr 1918 (1918)

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mng meiner Befehle harrend, zu beiden Sefe 
ten der Türe Aufstellung nahmen. 
Die Frau des Hauses hatte unterdessen 
nach dem Diener geläutet. Als dieser ein¬ 
trat, befahl sie ihm: 
„Diese Herren wollen das Haus durch¬ 
suchen. Führe sie überall umher, Marim!" 
Der Ulte verbeugte sich und richtete dann 
seine lleinen, grauen Augen auf mich. Kein 
Zeichen von Angst oder Besorgnis verriet 
dieser leblos starre 
Blick. — Sollte ich 
mich am Ende doch 
getäuscht haben? —- 
Rein, das war un¬ 
möglich ! 
Meinen Leuten 
einen Win? gebend, 
bedeutete ich dem Al¬ 
ten. voranzugehen und 
folgte ihm. nachdem 
ich mich durch eine 
stumme Verbeugung 
von der Dame des 
Hauses verabschiedet 
hatte, auf dem Fuße. 
Wir betraten zu¬ 
erst den ziemlich prunk¬ 
voll eingerichteten Sa¬ 
lon. in dem natürlich 
nichts zu finden war. 
Eine Verbindungstür 
führte in das ge¬ 
schmackvoll ausgestat¬ 
tete Eßzimmer. Auch 
hier konnte niemand 
verborgen sein. Nach¬ 
dem ich einen meiner 
Leute im Vorflur auf- 
gestellt hatte, unter¬ 
suchte ich noch die an« 
deren Räumlichkeiten, 
sogar das Badezim¬ 
mer, vermochte jedoch 
nichts Auffallendes zu 
Entdecken. Von den 
Bewohnern des Hau¬ 
les war ebenfalls nichts zu sehen. 
Jetzt stiegen wir in den oberen Stock 
Mipor, wo ich im Flur meinen zweiten Mann 
aufstellte. Hier befanden sich die Zimmer der 
Dienerschaft, in denen alles in Ordnung war, 
und die Schlafgemächer der Herrschaft. Das 
Boudoir der Dame des Hauses war luxu¬ 
riös ausgestattet, bot jedoch kaum ein ge¬ 
heimes Versteck. Als ich von hier aus auf 
die Nebentür zuschritt, tat der führende Die¬ 
ser zum ersten Male den Mund auf und 
Anierwürfigkett: „Leise, Herr, bitte leise, niL 
erschrecken junge Panna. Junge Panna tun 
sehr krank! — Siegen im Bett! — §, 
krank.!“ 
Ich verstand. Das nächste 'Zimmer 
das der Tochter des Hauses, die krank 
niederlag. 
Zuerst wollte sich in mir die Scheu 
Kavaliers regen, doch das starke Gesil 
eiserner Pflichterfüllung obsiegte. Ich 8 
mich durch den U 
ner der jungen Dc>^ 
melden und 
dann ein. 
In dem Rani 
in welchem ich nti 
jetzt befand, waren ß 
schweren Stores t 
den Fenstern fest i 
sammengezogen jif 
nur eine in der M 
des Zimmers von h 
Decke herabhängech 
blutrote Ampel i» 
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einschläferndes Mi 
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spiegelte sich roii 
in den kostbaren T> 
meaus und Toile! 
gegenständen « 
Marmor und gM 
dem Metall. An 
einen Wand des 
maches erhob sich i 
prachtvolles Himm 
bett. dessen blach 
dene Vorhänge 
schlossen waren, 
junges Mädchen, 
offenbar eine M 
rin — welche neb 
dem Bett gesch 
hatte, erhob sich 
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bedeutete mir mtt allen Zeichen kriechender 
„Sw sind mein Gefangener, Monsimrl" meinem Eintritt.? 
sagte rch ernst. „Bitte^ Ihren Degen!" faßte grüßend an bi 
Helm. 
„Bitte nm Verzeihung, daß ich stö« 
sagte ich in russischer Sprache höflich, 
peinlich mir auch diese Aufgabe wird. . 
handle ich doch nur als Soldat meines M 
fers. Ich suche nach einem russischen Oft 
zier, welcher rm Hause verborgen ist, ȧ 
daher mutz ich Sie bitten, den Vorhang oj 
dem Bett zurückzuziehen, damit ich mich m 
zeugen kann, ob dahinter niemand verborss 
ist. — Also bitte!" 
Die Dienerin errötete tief. Sie zöM 
sichtlich, meiner Aufforderung Folge zu I 
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