Volltext: Kriegs-Kalender für das Jahr.... (1916)

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Dis österreichisch-italienische Grenze. 
Jaroslau von den verbündeten Truppen ver¬ 
einzelte Vorstöße starker feindlicher Kräfte blu¬ 
tig abgewiesen. 2n den Kämpfen im Berg- 
iande von Kieles Wurden bisher 4000 Rus¬ 
sen gefangen. Seit 16. Mai ist die Gesamt¬ 
summe der Gefangenen um Weitere 20.000 
Mann gestiegen, sie betrügt seit 2. Mai 
194.000 Mann. — Das k. u. k. Ministerium 
des Aeußern erklärt in einer Note an die 
italienische Regierung, die Mitteilung der letz¬ 
teren, betreffend die Aufhebung des Drei¬ 
bundvertrages nicht zur Kenntnis zu nehmen, 
und lehnt die Verantwortlichkeit für alle Fol¬ 
gen ab, die sich aus dieser Vorgangsweise 
Italiens ergeben könnten. — Vom westlichen 
Kriegsschauplätze werden erfolgreiche Kämpfe 
der Deutschen gegen Franzosen und Englän¬ 
der gemeldet. Die französischen Verluste bei 
den Kämpfen zwischen Urras und Lille wer¬ 
den auf 100.000 Mann geschätzt. 
23. M a i. Die stündlich erwartete Kriegs¬ 
erklärung Italiens steht noch immer aus. — 
Die „Jdea nazionale" veröffentlicht das Ab¬ 
kommen Italiens mit dem Dreiverband. Dar¬ 
nach unterzeichnete Italien am 25. April ein 
Dokument, in welchem es sich verpflichtet, in¬ 
nerhalb Monatsfrist an der Seite des Drei¬ 
verbandes in den Krieg zu ziehen. Italien 
wurde versprochen das Trentino bis zum Ee- 
dirgskamm; Triest, Istrien, Dalmatien bis zur 
Narenta; Anerkennung der Besetzung Valonas 
und seiner Interessensphären in Südalbanien: 
1 Aktionsfreiheit in 
der Adria: 
außerdem Grsnz- 
berichtigungsn in 
Trivolitanien, 
endlich Anwart¬ 
schaft auf Teile 
der türkischen Erb¬ 
schaft in Klein¬ 
asien. — In rö¬ 
mischen Bannkrei¬ 
sen verlautet, oaß 
70 Will. Franks 
für Knrgsdemon- 
ftrationsn in ganz 
Italien aus Pa¬ 
ris eingetroffen 
feien. D'Annunzio 
allein soll für sein 
Auftreten eine 
halbe Million im 
voraus erhalten 
haben und dis 
zweite Hälfte im 
Falls des Erfol¬ 
ges bekommen. 
24. Mai. Der 
italienische Botschafter Herzog von Avarna 
hat heute nachmittags halb 3 Uhr dem Mini¬ 
ster des Aeußern Baron Burian dis Rote 
der Kriegserklärung überreicht. — König Vik¬ 
tor Emanuel ordnete dis allgemeine Mobilisie¬ 
rung in Italien an. — Kaiser Franz Ioseyh 
erließ ein Manifest an die Völker Oesterreich- 
Ungarns. in welchem er von der Kriegserklä¬ 
rung Mitteilung macht, die er einen „Treu¬ 
bruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt" 
— nennt. 33 Jahre lang hat Italien in 
Bundesfreundschaft zu Oesterreich-Ungarn 
und Deutschland gelebt, 33 Jahre die Früchte 
dieses Bündnisses geerntet und hat dadurch 
Zeit und Muße gewonnen, in Wohlstand 
aufzublühen und seine Finanzen zu verbessern. 
Da, als der große Augenblick gekommen war, 
in welchem dieser Dreibund sich im Ernstfälle 
erproben und bewähren sollte, schwenkte gleich 
zu Beginn des Krieges Italien unter allen 
möglichen Vorwänden ab, um, statt mitzu¬ 
kämpfen, in, wie sich der damalige leitende 
Minister Italiens ausdrückte, „wohlwollender 
Neutralität" zu den Bundesgenossen zu ver¬ 
harren. Lange dauerte dieses Wohlwollen 
nicht, Italien forderte für feine Neutralität 
bare Bezahlung von Oesterreich, und als be¬ 
greiflicherweise Oesterreich nicht sofort Ja und 
Amen zu den Wünschen seines italienischen 
Busenfreundes sagte, da verhandelte Italien 
auch nach der andern Seite mit dem Dreiver¬ 
bände, um diesem seine Mithilfe zu verkaufen.
	        
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